Italiens NOK sauer auf Bürgermeisterin "Raggis Nein ist für ganz Italien peinlich"

Rom · Italiens Nationales Olympisches Komitee (CONI) hat Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi nach der Entscheidung gegen eine Unterstützung der Olympia-Bewerbung 2024 scharf kritisiert.

 Virginia Raggi hat den Unmut der Sportfunktionäre auf sich gezogen.

Virginia Raggi hat den Unmut der Sportfunktionäre auf sich gezogen.

Foto: dpa, lo lb

"Raggis Nein ist für ganz Italien peinlich, da die Prozedur für die Bewerbung bereits in die Wege geleitet worden ist", sagte CONI-Präsident Giovanni Malagò am Mittwochabend: "Hamburg und Boston hatten wenigstens auf die Kandidatur verzichtet."

Offiziell zurückziehen wollte das CONI die Kandidatur Roms allerdings zunächst nicht. "Wir machen weiter, bis es ein offizielles Nein gibt", sagte Malagò. Dies gilt allerdings nur noch als Formalität. Raggi hatte am Nachmittag eine Austragung der Sommerspiele angesichts der finanziellen Situation der Stadt als "unverantwortlich" bezeichnet und eine Unterstützung ausgeschlossen.

Malagò kritisierte diesen Beschluss. Seitdem Thomas Bach die Führung des IOC übernommen habe, herrsche bei den Ausgaben für die Olympischen Spiele volle Transparenz, sagte er. Im Vergleich zu den kostspieligen Winterspielen 2014 in Sotschi sei lediglich ein Zehntel des finanziellen Aufwandes veranschlagt worden. "Die Olympischen Spiele wären eine großartige Chance für die italienische Hauptstadt gewesen", so Malagò.

Ende 2015 hatte bereits Hamburg nach einem negativen Bürgervotum seine Bemühungen um die Austragung der Spiele in acht Jahren einstellen müssen, auch Boston hatte frühzeitig verzichtet. Als Bewerber bleiben nun die Favoriten Los Angeles und Paris sowie Budapest übrig. Die Entscheidung über den Ausrichter fällt im September 2017 in Lima.

(sid)
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