Olympia-Kolumne Der Fußball regiert wieder

Ab heute werden Wunden geleckt. Dann haben wir uns über goldene, silberne und bronzene Medaillen gefreut, waren aber auch enttäuscht über Blech.

Die Tops und Flops der olympischen Spiele 2016 in Rio
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Die Tops und Flops der Spiele

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Können wir mit dieser Bilanz zufrieden sein, sind unsere Steuer-Fördergelder auf fruchtbaren Boden gefallen? Das werden nun andere beurteilen.

Gewiss, es gab Totalausfälle wie bei den Fechtern und - erneut - den Schwimmern. Die Ankündigungen, dass man nun alles genauestens analysieren, das System vom Kopf auf die Füße stellen und völlig neue Wege beschreiten werde - das ist doch diese Endlosschleife, gesprochen von Funktionären, Trainern und Athleten.

Schon zur Halbzeit der Spiele hat der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, aus seiner Unzufriedenheit keinen Hehl gemacht. Er verwies auf die Gelder, die dem Sport hierzulande zugutekommen, und auf den Ertrag, den sie erbracht haben - oder auch nicht. Jetzt kommt die Zeit der Gespräche hinter verschlossenen Türen. Werden wir je von entsprechenden Ergebnissen erfahren?

Ab heute verläuft das Leben wieder in geordneten Bahnen, ab heute übernimmt der Fußball wieder die absolute Herrschaft über die Fernsehschirme und Stammtische. Dann stellt sich wieder die gewohnte Regelmäßigkeit ein: Freitagabend Bundesliga, Samstag Bundesliga, Sonntag Bundesliga, Montagabend zweite Liga und ab 2017 auch Bundesliga, Dienstag und Mittwoch Champions League, Donnerstag Europa League. Da hat alles seine Ordnung, und das Leben lässt sich wieder verlässlich planen - zum Leidwesen der Hausgenossin.

Im Fernsehen vernehmen wir dann auch wieder, dass der Pfosten im Weg stand und die Latte gerettet hat. Vielleicht begreife ich dann endlich mal, wie das vor sich geht. Ich war bisher immer der Auffassung, dass der Pfosten immer dort steht, wo er steht. Wäre er dort nicht, dann stünde dort gar kein Tor. Mit der Latte verhält es sich ähnlich. Eine Rettungstat habe ich noch nie von ihr gesehen. Das sind doch alles sehr bemerkenswerte Beobachtungen der Fernseh-Kommentatoren. Und endlich haben wir wieder auch einen richtigen Neuner - Gomez.

(RP)
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