Superstars auf Olympia-Mission Bolt, Phelps und Neymar überstrahlen alle

Rio de Janeiro · Stars ziehen die Massen an, das ist auch bei Olympia nicht anders. In Rio sind die Scheinwerfer vor allem auf Usain Bolt, Michael Phelps und Neymar gerichtet.

Olympische Spiele 2016: Die internationalen Stars der Sommerspiele
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Die internationalen Stars der Sommerspiele

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Foto: dpa, jb_nic_mcw hpl

Mit den Stars kommen die Allüren, das ist auch bei Olympia so. Die US-Basketballer um Kevin Durant wohnen zum Beispiel während der Wettkämpfe auf einem Luxus-Schiff statt im Olympischen Dorf. Dabei sind die NBA-Korbjäger noch nicht mal die größten Nummern am Zuckerhut. Die Tennis-Asse Novak Djokovic und Serena Williams stehen ebenfalls im Rampenlicht, doch drei Ausnahmeathleten überstrahlen alle: Sprint-König Usain Bolt, Schwimm-Ikone Michael Phelps und Fußball-Held Neymar.

Letzterer trägt dabei ziemlich viel Last auf seinen schmalen Schultern. Brasilien steckt in einer tiefen Depression, und nicht wenige meinen, Erfolg oder Misserfolg der Sommerspiele für den Gastgeber hänge vor allem daran, ob Neymar die Samba-Kicker zum ersten Olympiasieg führen kann. "Ich denke nur an Gold", sagt der Offensivspieler des FC Barcelona. Doch der neue Nationaltrainer Tite ist besorgt: "Es ist unmenschlich, allen Druck auf einem Athleten abzuladen."

Neymar will Geschichte schreiben

Zwei Jahre nach dem brutal geplatzten Traum vom WM-Titel im eigenen Land kann sich Brasilien keine zweite Pleite im Fußball erlauben. Deswegen verzichtete Neymar, der mit Brasilien vor vier Jahren in London im Olympia-Finale 1:2 gegen Mexiko verloren hatte, auch auf einen Einsatz bei der diesjährigen Copa América. "Wir haben eine gute Möglichkeit", sagt der 24-Jährige, "um Geschichte zu schreiben."

Das hat Bolt schon längst, doch er ist immer noch hungrig auf Erfolg. In Rio plant Jamaikas Sprint-Ass sein drittes Gold-Triple bei Olympischen Spielen nach 2008 und 2012. Und natürlich will er sich mit lässigen Auftritten wieder selbst inszenieren. Sehr zur Freude von Schwimmerin Alexandra Wenk, die ein Treffen mit dem Superstar kaum erwarten kann: "Dann siehst du in der Mensa Leute wie Usain Bolt und denkst dir: Krass! Ich stehe neben Bolt, ich esse das Gleiche wie Bolt, ich atme dieselbe Luft wie Bolt."

Sportlich geht der 29-Jährige trotz einiger Verletzungssorgen als Favorit in seine Rennen. Und was kommt nach seinem geplanten Karriereende 2017? Der Fan von Manchester United liebäugelt - wohl nicht ganz ernst gemeint - mit einem Wechsel in den Fußball: "Ich wurde bisher noch nicht angerufen. Vielleicht wartet er auf die Olympischen Spiele." Mit "er" meinte Bolt ManUniteds neuen Teammanager José Mourinho.

Nach Olympia ist Schluss

Bereits nach Olympia hängt Phelps seine Schwimmhose endgültig an den Nagel. Der Rekordolympiasieger will sich mit mindestens noch einer weiteren Goldmedaille verabschieden, es wäre seine 19. und womöglich eine Bestmarke für die Ewigkeit. Wichtiger als Edelmetall ist dem Amerikaner jedoch, sich als geläuterter Held zu präsentieren.

Nachdem Phelps vor anderthalb Jahren wegen einer Alkoholfahrt zu einer einjährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden war, hat er sein Leben komplett umgekrempelt. Keine Partys mehr, kein Alkohol, dafür die Verlobung mit Model Nicole Johnson und die Geburt des gemeinsamen Sohnes Boomer. Die Bilder des Babys am Beckenrand und süße Twitter-Einträge seiner Verlobten ("Team Daddy - wir lieben dich und feuern dich super an") haben Phelps gefallene Sympathiewerte wieder nach oben schnellen lassen.

(ems/sid)
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