Teuerstes Verkehrsprojekt der Sommerspiele Staatspräsident Temer eröffnet umstrittene U-Bahn in Rio

Rio de Janeiro · Brasiliens Staatspräsident Michel Temer hat am Samstag die umstrittene U-Bahn-Linie 4 in Rio de Janeiro mit einer Fahrt in die Olympiazone Barra da Tijuca eröffnet.

 Die U-Bahn-Linie 4 ist insgesamt 16 Kilometer lang.

Die U-Bahn-Linie 4 ist insgesamt 16 Kilometer lang.

Foto: dpa

Das teuerste Verkehrsprojekt für die Sommerspiele wird jedoch erst ab Montag offiziell seinen Betrieb aufnehmen und dann auch zunächst nur als reine Olympiabahn fungieren.

"Was wir heute hier sehen, ist ein Wunder", erklärte Rios Bürgermeister Eduardo Paes angesichts der Finanzierungsprobleme und des damit verbundenen Zeitverzugs beim Bau des Prestigeobjekts. Die Pläne hatte seit 1998 in der Schublade der Stadtregierung geschlummert, ehe erst der Zuschlag für die Sommerspiele vor sieben Jahren den Bau vorantrieb.

Verspätet, mit umgerechnet 2,5 Milliarden Kosten weit teurer als veranschlagt, wegen angeblicher Schmiergeldzahlungen an den Ex-Gouverneur Sérgio Cabral im riesigen Korruptionsskandal Lava Jato (Waschstraße) verstrickt, und vorerst nur begrenzt nutzungsfähig: Seit Baubeginn vor sechs Jahren hat die Linie 4 für viele negative Schlagzeilen gesorgt.

Auf 16 Kilometern verbindet die Metro nun Barra, wo sich der Olympiapark und das Athletendorf befinden, mit dem Ipanema-Viertel und der Touristenhochburg in der Südzone Rios. Bis zum 18. September, dem Schlusstag der Paralympics, können jedoch nur für die Spiele akkreditierte Personen sowie Zuschauer mit Eintrittskarten und speziellem Fahrausweis (Riocard) das neue Transportmittel nutzen. Erst danach öffnet die Bahn ihre Türen für alle Cariocas.

(sid)
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