Olympische Sommerspiele in Rio Bürgermeister schlägt wegen Finanz-Notstand Alarm

Rio de Janeiro · Angesichts der finanziellen Notlage in der Olympiastadt Rio de Janeiro hat Bürgermeister Eduardo Paes Alarm geschlagen. Mit harten Worten kritisierte er den Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Francisco Dornelles.

 Eduardo Paes (l.) hat den Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro harsch kritisiert.

Eduardo Paes (l.) hat den Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro harsch kritisiert.

Foto: ap, FD

Es sei jetzt an der Zeit, mal "die Ärmel hochzukrempeln", sagte Paes am Samstag nach Angaben des Portals "O Globo". Mehreren Krankenhäusern droht nach Angaben der Verwaltung die Schließung, weil Gehälter nicht mehr gezahlt werden können. Auch an staatlichen Universitäten ist die Lage ernst, Streiks lähmen in öffentlichen Einrichtungen den Betrieb.

Die Zentralregierung hat eine Finanzspritze von rund 755 Millionen Euro zugesagt. Paes forderte, dass das Geld nun rasch zielgerichtet verteilt werden müsse. Damit soll auch das größte Infrastrukturprojekt der Olympischen Spiele, eine über 2,5 Milliarden Euro teure Metrolinie in den Stadtteil Barra, fertiggestellt werden. Dort befindet sich der Olympiapark mit den meisten Sportstätten. Allerdings ist noch immer unklar, ob die Linie bis zum Start der Spiele am 5. August fertig wird — ohne die Metro kann ein Transportchaos mit zeitraubenden Anreisen in Bussen drohen.

Paes forderte zudem, dass der Bundesstaat seine Anstrengungen zur Gewährleistung der Sicherheit intensivieren muss. Der Bundesstaat Rio de Janeiro ist seit langem von Finanzproblemen geplagt, vor allem weil wichtige Einnahmen aus dem Erdölgeschäft weggebrochen sind. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Agência Brasil kann in diesem Jahr ein Defizit von bis 20 Milliarden Reais (5,58 Mrd. Euro) drohen.

(dpa)
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