Sommerspiele in Rio Olympia-Team korrigiert Ziele nach unten

Düsseldorf · Darf's ein bisschen weniger sein? Wenn es nach Michael Vesper, dem Chef de Mission der deutschen Olympiamannschaft geht, dann darf es das. Bei der Präsentation der Kleidung für Rio de Janeiro korrigierte er das Mindestziel für das deutsche Team leicht nach unten.

Bislang lagen die Erwartungen bei 40 bis 70 Medaillen, nun sagte Vesper: "Wir haben den Zielkorridor aktualisiert und sind auf 38 bis 68 Medaillen heruntergegangen." Die ursprüngliche Zielsetzung stammt aus dem Juni 2013. Da sich einige Hoffnungsträger - die Volleyballer und die Fechter fast aller Waffengattungen - gar nicht für Rio qualifiziert haben, nahm der Deutsche Olympische Sportbund nun ein wenig von den Erwartungen zurück. Von den Spielen vor vier Jahren in London hatte die deutsche Mannschaft 44 Medaillen mitgebracht. Bundesinnenminister Lothar de Maizière hatte davon gesprochen, dass das ein deutsches Team im Vergleich zu den Spielen 2012 ein Drittel mehr Medaillen sammeln müsse. Er zielte damit aber weniger auf Rio de Janeiro als auf die Spiele 2020 in Tokio ab. Dann soll auch eine Strukturreform für den Leistungssport greifen, die im Herbst vorgestellt wird.

Anders als vor gut zwei Jahren, als sich die deutschen Wintersportler bei den Spielen in Sotschi quietschbunt präsentierten, treten die Athleten in Brasilien in vergleichsweise dezenter Kleidung auf. Bei der Eröffnungsfeier am 5. August im Maracanã-Stadion werden die Athletinnen mit einem leichten, silbergrauen Parka, einem weinroten T-Shirt sowie einem grauen Rock mit Leggings darunter einziehen. Dezent bunt sind nur die Lackschuhe mit Schnürsenkel und Sohlen in den deutschen Farben schwarz, rot und gold. Die Männer tragen zur grauen Hose eine schwarze Jacke. Entsprechend sind die Behindertensportler bei den vier Wochen später beginnenden Paralympics gekleidet.

Das Deutsche Haus soll dieses Mal ein "Beachhaus für Athleten" werden. Es liegt am Rande des Stadtteils Barra im Süden von Rio de Janeiro inmitten eines Naturschutzgebietes und grenzt an die Lagune Marapendi. Die Messe Düsseldorf, die seit den Olympischen Spielen 2000 in Sydney für den Treffpunkt von Athleten, Funktionären, Sponsoren und Journalisten organisiert, verlängerte den Vertrag bis 2020, wird also auch bei den kommenden Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang und den folgenden Sommerspielen in Tokio Gastgeber sein.

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