Olympia-Start unsicher Rehm wartet weiter auf Infos des Leichtathletik-Weltverbandes

London · Paralympicssieger Markus Rehm läuft im Rennen um einen möglichen Start bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro langsam die Zeit davon.

Markus Rehm sensationell deutscher Weitsprung-Meister
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Behinderter Rehm sensationell deutscher Weitsprung-Meister

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Foto: dpa, shp hak

Auch weniger als ein halbes Jahr vor dem Start der Sommerspiele wartet der unterschenkelamputierte Weitspringer immer noch auf Informationen des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, wie er genau nachweisen kann, dass er durch seine Prothese keinen Vorteil gegenüber nichtbehinderten Sportlern hat.

"Wir haben die IAAF kontaktiert, welche Daten sie genau brauchen und was gemessen werden soll. Dann werden wir sehen, ob es eine Möglichkeit gibt, dies zu bewerkstelligen", sagte der Leverkusener, der mit 8,40 Metern den Weltrekord hält, der BBC: "Wir brauchen zuerst die Informationen. Es macht keinen Sinn, jetzt Untersuchungen zu machen — und dann sagt die IAAF, dass es nicht das ist, was sie wollten."

Die Kosten für eine solche Messreihe lägen bei bis zu 300.000 Euro. "Für mich alleine ist das unmöglich zu stemmen — das ist viel Geld", sagte der 27-Jährige, der seinen Traum von einer Teilnahme aber noch nicht aufgegeben hat: "Bei Olympia sein Land zu vertreten, würde ein ganz besonderes Gefühl sein. Es wäre auch ein große Chance zu zeigen, was paralympische Athleten erreichen können."

Rehm hatte 2014 die deutsche Weitsprung-Meisterschaft der nichtbehinderten Sportler gewonnen und dadurch große Diskussionen ausgelöst. Für die Freiluft-EM war er später nicht nominiert worden, 2015 startete er bei den deutschen Meisterschaften in einer getrennten Wertung.

Im vergangenen August hatte die IAAF eine entsprechende Regeländerung beschlossen, nach der nun die Sportler selbst nachweisen müssen, durch "mechanische Hilfen" keinen Vorteil zu haben.

(seeg/sid)
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