Kostenexplosion um 50 Prozent Olympia 2016 vier Milliarden Euro teurer als geplant

Düsseldorf · Die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro sowie die Paralympics waren viel teurer als geplant. Insgesamt stiegen die Kosten für das größte Sportevent der Welt um rund vier Milliarden Euro auf insgesamt 11,8 Milliarden Euro an. Eigentlich waren für die Rio-Spiele 7,8 Milliarden Euro eingeplant gewesen.

Rio 2016: Wie die Olympia-Sportstätten verfallen
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So schlimm steht es um Rios Olympia-Sportstätten

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Foto: rtr, PO/VLD

Diese Zahlen gehen aus einem Bericht der Olympia-Behörde für Nachhaltigkeit Aglo (Governing Authority of the Olympic Legacy) hervor. Normalerweise wird dieser Bericht jeweils im Februar veröffentlich und alle sechs Monate aktualisiert. Der aktuelle Bericht wurde aus unbekannten Gründen jedoch mit Verzögerung veröffentlicht.

Das ursprüngliche Budget für die Sommerspiele in der brasilianischen Metropole lag bei 7,8 Milliarden Euro. Laut Aglo könnten die Gesamtkosten allerdings noch weiter steigen. Vor allem die Kosten für die Infrastruktur seien nach einem Bericht des brasilianischen Portals "Globo Esporte" auf 7,3 Milliarden Euro gestiegen. Zudem wurden 2,5 Milliarden Euro mehr für Betriebskosten ausgegeben. Im April wurde bekannt, dass Rio noch 23,8 Millionen Euro Zahlungen an Lieferanten zahlen muss.

Zudem veröffentlichte die Aglo einen vagen Nutzungsplan, der bis Jahresende gerade einmal sechs Sportevents im Olympiapark Barra da Tijuca, dem Herz der Spiele, vorsieht. Da die Suche nach privaten Betreibern bislang fehlschlug, muss die Öffentliche Hand des tief in eine wirtschaftliche und politische Krise versunkenen Landes weiterhin für die jährlich anlaufenden Unterhaltkosten aufkommen. So rechnet die Aglo für den Barra-Olympiapark mit Velodrom, Tennisstadion und den Carioca-Arenen mit Kosten von 12 Millionen Euro. Und das bei gerade einmal sechs für 2017 noch terminierten Sportveranstaltungen.

Der Deodoro-Olympiapark mit dem Schießsportzentrum sowie Anlagen für Reitsport, Hockey und Modernen Fünfkampf soll jährlich 9,4 Millionen Euro verschlingen. Ein Umdenken gab es bei der Arena do Futuro. Statt, wie versprochen, zum Bau vier neuer Schulen soll das Material der komplett abmontierbaren olympischen Handball-Halle nun bei der Ausbesserung vorhandener Lehranstalten genutzt werden.

(seeg/sid)
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