Überraschung verpasst Hausding und Feck springen auf Platz vier

Rio de Janeiro · Tiefgrünes Wasser, böiger Wind, unangenehme Kälte – und kein Happy End: Die Wasserspringer Patrick Hausding und Stephan Feck haben bei widrigsten Bedingungen im Synchron-Wettbewerb vom 3-m-Brett die Olympia-Medaille verpasst. Die WM-Sechsten sprangen als Vierte (410,10 Zähler) um 33 Punkte deutlich an Bronze vorbei.

Olympische Spiele 2016: Patrick Hausding und Stephan Feck verpassen Bronze
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Hausding/Feck springen im grünen Wasser von Rio zu Blech

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Foto: ap

Tiefgrünes Wasser, böiger Wind, unangenehme Kälte — und kein Happy End: Die Wasserspringer Patrick Hausding und Stephan Feck haben bei widrigsten Bedingungen im Synchron-Wettbewerb vom 3-m-Brett die Olympia-Medaille verpasst. Die WM-Sechsten sprangen als Vierte (410,10 Zähler) um 33 Punkte deutlich an Bronze vorbei.

"Das ist, als ob man in einen Tümpel springt", sagte Hausding hinterher über die durch einen defekten Wasserfilter ausgelöste grüne Wasserfärbung. Die grenzwertigen äußeren Bedingungen seien jedoch "nicht der Grund" für die verpasste Medaille gewesen, betonte der Berliner: "Wir hätten über uns hinauswachsen müssen. Der vierte Platz ist am Ende super."

Auch die chinesischen Topfavoriten Cao Yuan/Qin Kai ließen sich von den Bedingungen beeindrucken und landeten nur auf Platz drei (443,70). Gold gewannen überraschend die britischen Europameister Jack Laugher/Christopher Mears (454,32) vor den Amerikanern Sam Dorman/Mike Hixon (450,21). Es war die erste Niederlage für Wassersprung-Macht China im vierten Wettbewerb in Rio de Janeiro.

Den Athleten wurde in der Freiluftanlage des Maria Lenk Aquatics Center viel zugemutet. Nicht nur Wind und Regen sowie die niedrige Temperatur von 19 Grad machten Hausding, Feck und Co. zu schaffen, sondern auch die grüne Wasserfärbung. Die war bereits am Dienstag entstanden, weil der pH-Wert des Wassers außerhalb des normalen Bereichs lag. Grund dafür war, dass notwendige Chemikalien zur Aufbereitung in den Wassertanks fehlten.

"Es gab kein Risiko für die Gesundheit und die Sicherheit der Athleten. Der Wettbewerb wurde nicht beeinflusst", teilte der Weltverband FINA mit. Die medizinische Kommission der FINA habe die Wasserqualität getestet. Hausding meinte jedoch: "Vielleicht ist es gesundheitlich bedenklich, es könnten ja Bakterien und kleine Pflanzen drin sein."

Schon das Frauen-Finale im Synchronspringen vom Turm war am Dienstag quasi im Grünen ausgetragen worden. Die Britin Tonia Couch sagte, das Wasser sei so grün gewesen, dass sie nach dem Eintauchen ihre Sprungpartnerin Lois Toulson nicht mehr habe sehen können.

Hausding (Berlin) und Feck (Leipzig) erwischten mit zwei guten Pflichtsprüngen einen gelungenen Start in den Wettkampf, bei den Kürsprüngen zeigten die mehrfachen deutschen Meister jedoch einige Fehler. Vor allem der völlig verpatzte Dreieinhalb-Delfinsalto im fünften Durchgang kostete beiden jegliche Chancen auf Edelmetall.

Für Rekord-Europameister Hausding, der zwei Tage zuvor schon im Turm-Synchronspringen mit Partner Sascha Klein (Dresden) auf Platz vier nur knapp am Podest vorbei gesprungen war, bleibt damit nur noch eine Medaillenchance im Einzelwettkampf vom Brett ab kommenden Montag. Dort startet auch Feck.

(ems/sid)
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