TV-Marathon ARD und ZDF übertragen bis 5 Uhr morgens

Bei den Olympischen Spielen in Rio sind nicht nur die Sportler gefordert. Auch die Fernsehzuschauer müssen eine gute Kondition mitbringen, wenn sie alle 306 Entscheidungen live erleben wollen. ARD und ZDF zeigen ein Rekordprogramm.

 Katrin Müller-Hohenstein ist bei den Olympischen Spielen für das ZDF im Einsatz.

Katrin Müller-Hohenstein ist bei den Olympischen Spielen für das ZDF im Einsatz.

Foto: dpa, lus nic

Hannover - Schneller, höher, stärker - das olympische Motto gilt in Rio de Janeiro auch für ARD und ZDF. Rund 325 Stunden live übertragen die öffentlich-rechtlichen TV-Sender vom 5. bis 21. August von den Olympischen Spielen in Brasilien. So viel waren es noch nie. Vor vier Jahren umfasste die klassische Fernsehberichterstattung aus London etwa 260 Stunden - jetzt wird der Rekordwert trotz der für Zuschauer ungünstigen Zeitverschiebung von fünf Stunden noch einmal getoppt.

Rio könnte der letzte Olympia-Auftritt von ARD/ZDF sein

"Wir wollen den Zuschauern ein hochattraktives Olympia-Angebot machen", kündigte ARD-Teamchef Gerd Gottlob an. Rio könnte der vorerst letzte Olympia-Auftritt von ARD/ZDF sein. Die Verhandlungen mit dem Rechteinhaber Discovery/Eurosport über die Zweitrechte an den nächsten vier Winter- und Sommer-Spielen drohen zu scheitern. "Dass wir mit Blick auf die nächsten Olympischen Spiele derzeit keine Übertragungsrechte haben, führt jedenfalls nicht dazu, in unserer Leistung nachzulassen - das spornt eher an", versprach Gottlob.

Die täglichen Live-Sendungen beginnen in der Regel zwischen 12.30 und 13.30 Uhr. Danach wird der Medaillenkampf bis 5 Uhr morgens am nächsten Tag übertragen. Gefordert ist bei diesem TV-Marathon ein extremes Durchhaltevermögen der Zuschauer. Wer es nicht bis nach Mitternacht schafft, kann am nächsten Tag im Morgenmagazin oder in einer Höhepunkte-Sendung zwischen 9 und 12 Uhr am Vormittag die Ereignisse der vergangenen Nacht anschauen.

Umfangreiches Programm im Internet

Zudem bieten ARD/ZDF mit sechs parallelen Livestreams auf ihren Online-Seiten ein umfangreiches Programm im Internet an. Das Angebot summiert sich noch einmal auf mehr als 1000 Stunden für den Empfang über Computer und Smartphones. Es kann auch über Smart-TV mit Internetverbindung empfangen werden. Allerdings werden nicht alle Übertragungen kommentiert.

Neben den Kernsportarten Schwimmen und Leichtathletik - dort sind zusätzlich zum Weltbild eigene Kameras aufgestellt - stehen vor allem die Mannschaftswettbewerbe im Interesse des deutschen Publikums. Erstmals in der Olympia-Historie spielen beide Fußballteams (Frauen und Männer) mit. Die Hockey-Teams sind fast immer Medaillen-Garanten, und die Handballer stehen als Europameister besonders im Fokus.

"Das gesamte olympische Handball-Turnier inklusive der Spiele der deutschen Nationalmannschaft wird im ZDF oder im Livestream zu sehen sein", sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Beide Sender arbeiten in Sachen Technik und Personal sehr eng zusammen. Sie berichten im täglichen Wechsel an den 19 Übertragungstagen. Die Eröffnungsfeier zeigt das Erste, die Abschlussfeier ist im Zweiten zu sehen.

Schon vor der Auftaktparty im Maracana-Stadion finden die ersten Spiele des olympischen Fußball-Turniers statt. Die DFB-Frauen treffen auf Simbabwe (3. August/23 Uhr/ARD), die Männer-Auswahl hat es mit Mexiko (4. August/22 Uhr/ZDF) zu tun.

Als Moderatoren sind bei den Live-Sendungen Alexander Bommes und Gerhard Delling (ARD) sowie Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne (ZDF) im Einsatz. Wie bei der Fußball-EM gehören auch Experten zum Olympia-Team. Die ARD schickt Franziska van Almsick (Schwimmen), Frank Busemann (Leichtathletik) und Julius Brink (Beachvolleyball)
ins Rennen. Das ZDF hat Christian Keller (Schwimmen), Ronny Ziesmer (Turnen), Philipp Crone (Hockey), Jonas Reckermann (Beachvolleyball) und Kristof Wielke (Rudern) verpflichtet.

(dpa)
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