Olympiasiegerin positiv auf Doping getestet Tschitscherowa muss Peking-Bronze zurückgeben

Lausanne · Die russische London-Olympiasiegerin Anna Tschitscherowa muss ihre Hochsprung-Bronzemedaille von den Sommerspielen 2008 in Peking wegen Dopings zurückgeben. Ein Nachtest brachte Spuren des Anabolikums Turinabol zutage.

 Ihre Goldmedaille von 2012 darf sie behalten, für die Olympischen Spiele von 2008 ist Anna Tschitscherowa nachträglich gesperrt worden.

Ihre Goldmedaille von 2012 darf sie behalten, für die Olympischen Spiele von 2008 ist Anna Tschitscherowa nachträglich gesperrt worden.

Foto: dpa, Bernd Thissen

Wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Donnerstag bekannt gab, wurden beim Nachtest ihrer Dopingproben Spuren des Anabolikums Turinabol festgestellt. Die IOC-Disziplinarkommission disqualifizierte die heute 34-jährige Russin im Nachhinein von den Olympischen Spielen 2008.

Tschitscherowa hatte hinter der Belgierin Tia Hellebaut und der Kroatin Blanka Vlasic (beide 2,05 m) mit 2,03 m den dritten Platz belegt. Auf Rang vier war ihre Landsfrau Jelena Slessarenko (2,01) gelandet. Das Steroid Turinabol war wichtiger Bestandteil des DDR-Staatsdopings in den 70er und 80er Jahren. Es war bereits in den 60er Jahren in Jena entwickelt worden. Die DDR-Dopingopfer hatten den Hersteller Jenapharm verklagt und von dem mittlerweile zum Bayer-Konzern gehörenden Unternehmen vor zehn Jahren eine Entschädigung erhalten.

2012 in London gewann Tschitscherowa mit 2,05 m Olympia-Gold. Schon vor drei Wochen war der Russin Maria Abakumowa, ebenfalls wegen einem positiven Nachtest auf Turinabol, Olympia-Silber von 2008 im Speerwurf aberkannt worden. Die frühere Weltmeisterin Christina Obergföll rückte nachträglich auf Platz zwei vor.

(sid)
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