Olympia 2016 Rio soll für viele Oldies der glanzvolle Ausklang werden

Berlin · Klangvolle Namen zieren das deutsche Olympia-Team. Für die meisten der Routiniers werden die Spiele von Rio der Ausklang ihrer großen Karrieren. Wem wird es gelingen, auf dem Zenit der Laufbahn noch eine Medaille zu erkämpfen? Die Chancen stehen nicht schlecht.

Olympia 2016: Oldies träumen von Medaillen am Karriere-Ende
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Oldies träumen von Medaillen am Karriere-Ende

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Foto: dpa, Christian Charisius

Sie geben den Ton an, sie sind Vorbilder für die Jugend. Und sie tragen in Rio de Janeiro die größten Hoffnungen auf Medaillen. Routiniers wie Diskus-Riese Robert Harting bis Turner Fabian Hambüchen prägen das Gesicht des Deutschen Olympia-Teams.

Neuer Anlauf mit neuer Stute

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Foto: dpa/Soeren Stache

Zum siebten Mal sattelt Ludger Beerbaum sein Pferd für die olympischen Konkurrenzen der Springreiter. Der viermalige Olympiasieger hat aber noch lange nicht genug. Ursprünglich wollte der heute 52 Jahre alte Beerbaum schon nach den Spielen in London aufhören, weil er "mit 50 nicht mehr reiten will" - wie er damals sagte. Doch dann verletzte sich seine Stute Gotha, er verpasste die Spiele - und nahm einen neuen Anlauf. Ob er jetzt nach Rio aufhört? Das ließ Beerbaum bisher offen.

Sein weibliches Pendant im Sattel ist Vielseitigkeits-Reiterin Ingrid Klimke. Der 48-Jährigen aus Münster könnte bei ihren fünften Spielen und zwei Olympiasiegen 2008 und 2012 in Rio eine weitere Ehre zuteil werden. Sie gilt als Kandidatin auf das Tragen der deutschen Fahne bei der Eröffnungszeremonie.

"Möchte gern noch eine Medaille mitnehmen"

16 Jahre jünger ist Betty Heidler, doch für die Berliner Hammerwerferin steht fest, dass sie nach der Saison die Karriere beendet. "Ich möchte zum Ende der Karriere gern noch eine Medaille mitnehmen. So wie damals in London. Damals hatte ich wegen der falschen Messungen ein paar Probleme. Aber aus heutiger Sicht war es ein positiver Nebeneffekt, denn deshalb erinnern sich noch alle daran", beschreibt sie ihre olympischen Gefühle.

Olympische Spiele: Die Deutschen mit den meisten Teilnahmen bei Olympia
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Die Deutschen mit den meisten Teilnahmen bei Olympia

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Foto: dpa/Britta Pedersen

In London holte Heidler mit 77,13 Metern die Bronzemedaille nach großem Wirrwarr. Einer ihrer Versuche wurde aufgrund eines Softwarefehlers falsch gemessen. Später wurde der Fehler nach Protesten korrigiert.

Souverän spielt Robert Harting in London seine Favoritenrolle aus. Die Fernsehbilder vom zerfetzten Trikot nach gewonnenem Diskus-Gold gingen um die Welt. Nach langer Verletzungspause und vielen Fragezeichen um die Fortsetzung der Karriere wird es in Rio für den 31-jährigen Berliner kaum leichter, sein letztes "Hurra" bei Olympia in Rios Himmel zu brüllen. Erst in dieser Woche hatte der Diskus-Recke im Trainingscamp Kienbaum durch heftige Kritik am IOC und seinem Präsidenten Thomas Bach für Schlagzeilen gesorgt.

Boll fehlt noch eine Einzel-Medaille

Zum fünften Mal nimmt Tischtennis-Star Timo Boll Anlauf, die übermächtigen Chinesen zu besiegen und die noch fehlende Einzel-Medaille mit nach Hause zu bringen. Diese Olympia-Lücke zu schließen treibt den Rekord-Europameister an. "Es ist schwierig, ich möchte es aber probieren. Das ist ein Ansporn, sich im Training zu quälen", erklärte der 35 Jahre alte Linkshänder. Seit 15 Jahren zählt Boll zur Weltspitze, so einfach mit links geht es ihm aber nicht mehr von der Hand. Eine Operation und mehrere Krankheiten haben ihn auf Platz 14 der Weltrangliste zurückgeworfen.

Gleichfalls zum fünften Mal hat sich Ronald Rauhe für Olympische Spiele qualifiziert. Doch da er schon einen kompletten Medaillensatz sein Eigen nennt, kann er die Sprint-Strecken im Kajak-Einer und -Zweier mit Tom Liebscher eigentlich locker angehen. Doch der Potsdamer ist voller Adrenalin und möchte beweisen, dass man auch als Familienvater mit 34 Jahren im Kanu-Rennsport noch eine Olympia-Medaille gewinnen kann.

Auf die gleiche Erfolgsbilanz kann Mountainbikerin Sabine Spitz bei ihren fünften Spielen verweisen. Gold in Peking, Silber in London und Bronze in Athen hat die Ex-Weltmeisterin schon gewonnen. Rio soll nun der glanzvolle Ausklang einer großen Renn-Karriere werden.

Wie die 44-jährige Radsportlerin aus Murg-Niederhof, so wird auch Fabian Hambüchen seine Laufbahn am Ende der Saison beenden. "Egal, wie es in Rio ausgeht, ich bin stolz auf meine Karriere", meinte der Turn-Star. Es sei ein Riesenerfolg nach langwieriger Verletzung wieder zum Team zu gehören. Silber hat er aus London, Bronze aus Peking mitgebracht. Folgt nun der goldene Auftritt am Reck?

(dpa)
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