Tischtennis Deutsche Männer verlieren Halbfinale und spielen um Bronze

Rio de Janeiro · Final-Traum geplatzt, doch eine Medaillen-Chance bleibt: Die deutschen Tischtennis-Männer kämpfen bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro um Bronze. Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Bastian Steger verloren am Montag im Halbfinale gegen Japan mit 1:3. Im Spiel um Platz drei am Mittwoch hat die deutsche Mannschaft jedoch eine weitere Möglichkeit, die dritte olympische Team-Medaille in Serie zu holen.

Olympia 2016: Deutsche Tischtennis-Herren verlieren Halbfinale
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Deutsche Tischtennis-Herren verlieren Halbfinale gegen Japan

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"Wir wussten, dass uns eine sehr schwere Aufgabe erwartet. Japan hat sehr stark gespielt, vor allem im Doppel. Jetzt gilt es, die Konzentration schnellstmöglich auf das Spiel um Bronze zu richten", sagte Bundestrainer Jörg Roßkopf.

Anders als die Frauen, die am Sonntag durch ein 3:2 im packenden Duell mit Japan das Endspiel gegen China erreicht hatten, besaß die Männer-Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) gegen den Vize-Weltmeister kaum eine Chance. Vor allem die Altmeister Boll und Steger, beide 35 Jahre alt, waren ihren deutlich jüngeren und spritzigeren Gegnern klar unterlegen.

Zwar hatte Spitzenspieler Ovtcharov (Hameln/Orenburg) die deutsche Mannschaft zunächst mit einem klaren 3:0 gegen Maharu Yoshimura auf Kurs gebracht. Boll war jedoch anschließend beim 0:3 gegen Jun Mizutani, Bronze-Gewinner der Einzel-Konkurrenz, chancenlos. Auch im anschließenden Doppel konnte er zusammen mit Steger (Bremen) nur phasenweise mithalten. Gegen Yoshimura und Koki Niwa unterlag das deutsche Duo mit 1:3. Ein 0:3 von Steger gegen den Weltranglistensechsten Mizutani besiegelte die Niederlage.

Japan war lange Zeit so etwas wie der Lieblingsgegner des deutschen Teams gewesen. Bei den Weltmeisterschaften 2012 und 2014 sowie bei Olympia 2008 hatten die DTTB-Asse die nach China zweitbeste asiatische Mannschaft jeweils im Halbfinale ausgeschaltet. "Wir haben immer gern gegen sie gespielt. Aber es wird sehr schwer", hatte Boll bereits vor dem Match gesagt - und sollte recht behalten.

Gerade Boll selbst, der Japans Topspieler Mizutani vor dem Aufeinandertreffen in Rio bei 17 Begegnungen 16 Mal besiegt hatte, kam diesmal überhaupt nicht zurecht. Das Niveau früherer Tage erreicht der Düsseldorfer inzwischen nur noch punktuell. Rio könnte für den deutschen Fahnenträger deshalb der letzte große Olympia-Auftritt sein.

Allerdings kann Bolls olympische Ära noch immer mit einem weiteren großen Erfolg zu Ende gehen. Im "kleinen Finale" am Mittwoch (11.00 Uhr OZ/16.00 Uhr MESZ) gegen den Verlierer des Duells zwischen Topfavorit China und Südkorea werden die Karten neu gemischt. Bronze wäre für die deutschen Männer das dritte Edelmetall im Team-Wettbewerb nach Silber 2008 in Peking und Bronze 2012 in London.

(seeg/sid)
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