Deutsche Leichtathleten in Rio Deutsche Frauen-Staffel sprintet ins Finale – Storl hat Mühe

Rio de Janeiro · Kugelstoß-Star David Storl hat nur mit Mühe die Qualifikation für das olympische Finale geschafft, die deutsche Frauen-Staffel hingegen ihre Medaillenambitionen unterstrichen.

 Abklatschen bei den deuschen Sprinterinnen: Die Staffel steht im Finale.

Abklatschen bei den deuschen Sprinterinnen: Die Staffel steht im Finale.

Foto: afp

Während Storl als Zehnter knapp die nächste große Pleite für die deutsche Leichtathleten bei den Spielen in Rio de Janeiro vermied, sprinteten Tatjana Pinto und Co. als Drittschnellste in den Endlauf.

Gold über 400 m Hürden ging am Donnerstagmorgen an die USA. Der zweimalige Weltmeister Kerron Clement setzte sich in 47,73 Sekunden vor dem Kenianer Boniface Tumuti (47,78) und Europameister Yasmani Copello aus der Türkei (47,92) durch.

Der 26-Jährige kam mit seinem besten Versuch auf 20,47 m und blieb unter den zum Erreichen der Medaillenentscheidung in der Nacht zum Freitag (20.30 Uhr OZ/1.30 Uhr MESZ) geforderten 20,65 m. Als Zehnter erreichte er dennoch das Finale der besten Zwölf. Hätte Storl nur sechs Zentimeter weniger gestoßen, wäre seine Gold-Mission bereits gescheitert gewesen.

Holpriger Start

"Der Tag fängt scheiße an, es kann nur besser werden. Es war holprig, es sah nicht gut aus, aber es ist auch nur eine Quali gewesen - da zählt das Weiterkommen", sagte Storl. Bester in der Qualifikation war der Amerikaner Ryan Crouser mit 21,59 m.

Über 4x100 m gewannen Pinto (Paderborn), Lisa Mayer (Langgöns/Oberkleen), Gina Lückenkemper (Dortmund) und Rebecca Haase (LV Erzgebirge) in starken 42,18 Sekunden ihr Rennen und kämpfen am Freitag (22.15 Uhr OZ/3.15 MESZ) um die Medaillen. "Der Start war echt gut, bei den Wechseln hat es noch ein bisschen gehapert, aber das wird morgen schon gutgehen", sagte Pinto.

Schneller als das DLV-Quartett waren die USA (41,76), Jamaika (41,79) um die siebenfache Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce und Großbritannien (41,93).

Die USA schienen zunächst nach einem Wechselfehler zwischen Topstar Allyson Felix und English Gardner im Vorlauf ausgeschieden. Nach einem Einspruch der Amerikanerinnen urteilte der Weltverband IAAF, dass sie beim Wechsel behindert worden seien. Felix und Co. liefen am Abend noch einmal alleine gegen die Uhr und schafften über diesen Umweg noch den Sprung ins Finale. Endstation war aber für die Niederlande trotz des Starts von 200-m-Weltmeisterin Dafne Schippers als Sechste des ersten Vorlaufs (42,88).

Das deutsche Männer-Quartett verpasste das 4x100-m-Finale. Julian Reus (Wattenscheid), Sven Knipphals (Wolfsburg), Robert Hering (Leipzig) und Lucas Jakubczyk (Berlin) liefen zwar in 38,26 Sekunden an ihre Saisonbestleistung heran, auf der Zielgeraden musste Schlussläufer Jakubczyk aber noch die Brasilianer vorbeiziehen lassen. Die Favoriten USA als Zeitschnellste (37,65) und Jamaika als Vierte (37,94) erreichten problemlos den Endlauf. Die Topstars Justin Gatlin (USA) und Usain Bolt (Jamaika) wurden geschont.

Hochspringerin Jungfleisch im Finale

Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch (Stuttgart) überstand die Qualifikation schadlos und kämpft am Samstag (20.30 Uhr OZ/1.30 Uhr MESZ) um die Medaillen. Die 25-Jährige überquerte die geforderten 1,94 m im zweiten Versuch, vorher hatte sie bei 1,92 m etwas Probleme und drei Durchgänge benötigt. "Es war wackliger als gedacht", sagte Jungfleisch.

Im Zehnkampf fiel Kai Kazmirek (Neuwied) nach der sechsten Disziplin aus den Medaillenrängen. Der 25-Jährige blieb in 14,62 Sekunden über 110 m Hürden unter seinen Möglichkeiten und rutschte von Platz zwei mit nun 5396 Punkten auf Rang vier ab. Arthur Abele (Ulm) schaffte mit 14,12 Sekunden eine für ihn durchschnittliche Leistung. Der 30-Jährige war mit Medaillenhoffnungen nach Rio gereist, kam aber zunächst nicht über 5093 Punkte und Rang 14 hinaus.

In Führung lag erwartungsgemäß Weltmeister Eaton. Der London-Olympiasieger sammelte 5621 Punkte und hatte 103 Zähler Vorsprung auf Vize-Weltmeister Damian Warner (Kanada).

(ems/sid)
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