Wasserspringen Gold für China – deutsches Duo auf Platz sieben

Rio de Janeiro · Da war mehr drin. Zum Auftakt der acht olympischen Wassersprung- Wettbewerbe wurden Tina Punzel und Nora Subschinski Siebte vom Drei-Meter-Brett. Olympia-Geschichte schrieb Chinas Wu Minxia.

 Nora Subschinski und Tina Punzel sind auf Platz sieben gelandet.

Nora Subschinski und Tina Punzel sind auf Platz sieben gelandet.

Foto: afp

Nach dem Patzer zum Auftakt der olympischen Wassersprung-Wettbewerbe passte sich die Miene von Bundestrainer Lutz Buschkow den dunklen Wolken über dem Maria Lenk Aquatics Centre an. Tina Punzel und Nora Subschinki kamen im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett nicht über Platz sieben hinaus. Für das Duo aus Dresden und Berlin wäre am Sonntag im windigen und regnerischen Rio de Janeiro mehr möglich gewesen.

Der dritte von fünf Sprüngen warf die beiden aber weit zurück. Zwar zeigten auch andere Paare Nerven, doch Punzel/Subschinski konnten diese Schwächen nicht für sich nutzen. "Da war ich ein bisschen genervt", sagte Buschkow. "Es wäre mehr möglich gewesen, aber wir konnten die Angebote der Konkurrenz nicht nutzen."

Die Topfavoriten aus China gewannen souverän. Wu Minxia wurde als erste Wasserspringerin überhaupt zum vierten Mal in Serie Olympiasiegerin in einer Disziplin. Mit ihrer Partnerin Shi Tingmao lag Wu mit 345,60 Punkten klar vor den Italienerinnen Tania Cagnotto/Francesca Dallapè. Rekord-Europameisterin Cagnotto gewann ihre erste Olympia-Medaille. Rang drei ging an Australien.

Das deutsche Duo hatte gut begonnen und lag in Schlagdistanz zur Bronzemedaille. Der erste der höher bewerteten Kürsprünge aber warf Punzel/Subschinki auf Rang sieben zurück. Beim zweieinhalbfachen Rückwärtssalto brachte Subschinski den Sprung nicht ordentlich ins Wasser. "Es ärgert mich, dass ich und Nora Fehler gemacht haben. Ich hoffe, dass ich daraus lernen kann und im Einzel die Aufregung besser unter Kontrolle habe", sagte Olympia-Debütantin Punzel.

Punzel/Subschinski hatten 2014 und 2015 in Berlin und Rostock jeweils EM-Silber gewonnen, im Mai aber als EM-Fünfte von London gepatzt. Die internationale Konkurrenz aus Übersee ist ein Stück entfernt, wie der elfte Platz des Duos bei der WM 2015 unterstreicht.

Beim Weltcup im Februar in Rio hatten sich Punzel/Subschinski eines der noch offenen Olympia-Tickets gesichert. Allein die Qualifikation zum Endkampf war bereits ein Erfolg.

Die Wasserspringer sollen nach dem medaillenlosen Spielen von London in Rio ein bis zwei Medaillen gewinnen. In Betracht kommen aber nur die Männer. An diesem Montag (21.00 Uhr) hoffen die Rekord-Europameister Patrick Hausding und Sascha Klein erneut auf eine Olympia-Medaille. Sie hatten 2008 in Peking Silber von der Zehn-Meter-Plattform geholt und hatten beim WM-Sieg 2013 sogar die übermächtigen Chinesen geschlagen. Allerdings hat das Erfolgs-Duo wegen Verletzungen erneut kaum zusammen trainiert.

(seeg/dpa)
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