Britta Steffen über Schwimmer-Krise "Bei Olympia zuletzt immer wie eine Beerdigungsstimmung"

Berlin · Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen hat mit den deutschen Schwimmern bei den Sommerspielen in Rio gelitten.

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"Seit 2000 ist es immer das Gleiche - und es wird schlechter. Es ist bei Olympia zuletzt immer wie eine Beerdigungsstimmung gewesen, die sich fortsetzt", sagte die 32-Jährige in einem Interview der "Welt am Sonntag". Irgendwann "schämst du dich. Und wenn du mit Scham schnell schwimmen willst, funktioniert es nicht." Bei vielen Trainern hänge "ein Job dran, und dass die dann nervös werden, kann ich verstehen".

Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) könne "eine ganze Menge machen, damit sich die Situation endlich bessert. Nach Olympia analysieren und reden und so weiter machen wie bisher - da kann sich natürlich nichts ändern", meinte Steffen. "Aber ich glaube, dass wir jetzt tief genug gesunken sind." Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro waren die deutschen Schwimmer ohne Medaille geblieben.

Steffen will sich künftig beratend im DSV einsetzen. "Ich habe 18 Jahre lang Leistungssport gemacht, bin 25 Jahre Schwimmerin gewesen. Da hat man eine Verantwortung", begründete die Berlinerin, die 2008 in Peking Olympia-Gold über 50 und 100 Meter Freistil holte. Bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften gewann sie 18 Gold-, 9 Silber- und 8 Bronzemedaillen.

Nach ihrer Trennung von Schwimmer Paul Biedermann ist sie inzwischen neu liiert. "Ich habe manchmal romantische Momente, in denen ich denke, dass heiraten und Kinder bekommen jetzt schön wäre", sagte die Studentin. "Das ist auf jeden Fall auch mein Wunsch."

(dpa)
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