Handballer bei Olympia Sigurdsson verzichtet in Rio auf Lichtlein und Weinhold

Stuttgart · Der deutsche Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson hat am Donnerstag sein Olympia-Aufgebot bekannt gegeben. Europameister Deutschland geht mit den Torhütern Silvio Heinevetter (Füchse Berlin) und Andreas Wolff (THW Kiel) in das Turnier. Carsten Lichtlein und Steffen Weinhold bleiben zu Hause.

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Foto: dpa, arn lof

Die Linkshänder Kai Häfner und Fabian Wiede bekamen für Olympia (5. bis 21. August) überraschend den Vorzug vor dem angeschlagenen Kieler Weinhold (Muskelfaserriss). "Die Nominierung ist ein wegweisender Schritt. Die Spieler haben uns die Entscheidungen nicht leichtgemacht", sagte Sigurdsson.

DHB-Vizepräsident Bob Hanning meinte: "Die Entscheidungen waren hart, aber das gehört auch zu einem in Spitze und Breite erfolgreichen Leistungssport." Im Gegensatz zu Welt- und Europameisterschaften, wo 16 Spieler eingesetzt werden dürfen, ist die Kaderstärke bei Olympischen Spielen auf 14 begrenzt.

Dahmke, Kohlbacher, Schmidt und Kneule fehlen

Als Reservist, der eine sogenannte P-Nominierung erhält und bei Verletzung oder Erkrankung eines Kaderspielers jederzeit nachrücken darf, nominierte Sigurdsson den zurzeit ebenfalls verletzten Rückraumspieler Steffen Fäth (Mittelhandbruch). Weinhold und Lichtlein werden als 16. und 17. Spieler mit nach Rio reisen, um weitere Reaktionsmöglichkeiten zu schaffen.

Die Europameister Rune Dahmke (Linksaußen), Jannik Kohlbacher und Erik Schmidt (beide Kreis), die bis zuletzt zum 21er-Kader gehört hatten, wurden ebenso nicht berücksichtigt wie Spielmacher Tim Kneule.

Am 1. August geht es nach Brasilien

Die unmittelbare Olympia-Vorbereitung bestreitet die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) vom 19. bis 29. Juli in Stuttgart und Hannover. Bei einem Turnier in Straßburg (22. bis 24. Juli) mit Olympiasieger Frankreich, dem zweimaligen Europameister Dänemark und Afrikameister Ägypten holt sich das Team den letzten Feinschliff, bevor es am 1. August nach Rio geht.

Bei den Olympischen Spielen trifft Deutschland in Vorrundengruppe B zunächst auf Rekord-Europameister Schweden (7. August), Polen (9. August), Gastgeber Brasilien (11. August), Slowenien (13. August) und Ägypten (15. August). Die besten vier Teams qualifizieren sich für das Viertelfinale – das Mininmalziel der deutschen Mannschaft.

Der deutsche Kader für die Olympischen Spiele:

Tor: Silvio Heinevetter (Füchse Berlin), Andreas Wolff (THW Kiel)

Linksaußen: Uwe Gensheimer (Paris St. Germain HB)

Rückraum links: Finn Lemke (SC Magdeburg), Julius Kühn (VfL Gummersbach), Christian Dissinger (THW Kiel)

Rückraum Mitte: Martin Strobel (HBW Balingen-Weilstetten), Paul Drux (Füchse Berlin)

Rückraum rechts: Fabian Wiede (Füchse Berlin), Kai Häfner (TSV Hannover-Burgdorf)

Rechtsaußen: Tobias Reichmann (KS Vive Tauron Kielce/Polen), Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen)

Kreis: Patrick Wiencek (THW Kiel), Hendrik Pekeler (Rhein-Neckar Löwen)

Ersatz: Steffen Fäth (Füchse Berlin)

(jado/dpa/sid)
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