Melbourne Tennis-Rüpel muss zum Psychologen

Melbourne · Nick Kyrgios (21) ist zunächst für zwei Monate gesperrt. Der Australier hat sich unsportlich verhalten.

Nick Kyrgios: Tennis-Hoffnung und Tennis-Rüpel
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Foto: dpa, ko ss

Tennis-Rüpel Nick Kyrgios ist von der Spielervereinigung ATP wegen seines unsportlichen Verhaltens auf dem Platz für acht Wochen gesperrt worden. Die ATP teilte zudem mit, dass die Verbannung auf drei Wochen reduziert werden könne. Bedingung ist allerdings die Teilnahme des 21-jährigen Australiers an Sitzungen mit einem Sport-Psychologen ("Plan of Care").

Nach Angaben des Australischen Verbandes wird sich Kyrgios die Hilfe eines Fachmanns holen. Der Weltranglisten-14., der nun seine Saison vorzeitig beendet, zeigte sich einsichtig. "Ich verstehe und respektiere die Entscheidung der ATP. Ich werde meine freie Zeit nutzen, um auf und abseits des Courts an mir zu arbeiten", schrieb Kyrgios auf seiner Homepage und bedauerte sein Benehmen: "Mir tut das Ganze wirklich leid."

Tokio-Sieger Kyrgios hatte sich bei seiner Zweitrunden-Niederlage gegen den Hamburger Mischa Zverev beim ATP-Turnier in Shanghai mit Zuschauern angelegt und einige Punkte aufreizend lustlos abgeschenkt. Die ATP wertete das lustlose Verhalten von Kyrgios als "inakzeptabel und respektlos" gegenüber den Fans und dem Sport. Man hoffe, dass Kyrgios die Zeit jetzt "konstruktiv" nutze. "Wenn er Unterstützung bekommt, ist es möglich, dass er mit einer verbesserten Mentalität und stärker als jemals zuvor zurückkommt", sagte ATP-Präsident Chris Kermode in einer Stellungnahme.

Zu der bereits erhaltenen Geldstrafe von 16.500 Dollar (etwa 15.000 Euro) brummte die Spielervereinigung dem 1,93-m-Schlaks weitere 25.000 Dollar (etwa 22.800 Euro) auf. Wegen seiner Sperre ist auch Kyrgios' Teilnahme am ATP-Finale der besten acht Profis in London (13. bis 20. November) unmöglich geworden. Deshalb beendet er vorzeitig seine Saison.

Im vergangenen Jahr war Kyrgios bereits für einen Monat gesperrt worden, weil er während eines Matches gegen Stan Wawrinka die Freundin des Schweizers beim Seitenwechsel in drastischen Worten als Fremdgängerin bezeichnet hatte.

(sid)
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