MSV Duisburg Tiefer Frust oder Jubelparty?

Duisburg · Echte MSV-Fans geben die Hoffnung nie auf und reisen am Samstag in die Domstadt. Zwei Punkte reichen, um ohne Hilfe der anderen Mannschaften aufzusteigen. Schaffen es die Zebras morgen in Köln, die Fortuna zu schlagen, ist der "Sack zu".

 "Chaotisch aber wunderbar"- besser lassen sich die Gefühle der Fans für "ihren" MSV kaum ausdrücken. Am Wochenende könnte - wieder mal - ein Fan-Traum wahr werden.

"Chaotisch aber wunderbar"- besser lassen sich die Gefühle der Fans für "ihren" MSV kaum ausdrücken. Am Wochenende könnte - wieder mal - ein Fan-Traum wahr werden.

Foto: Christoph ReichWEIN

Das hätte längst der Fall sein können. Denn der MSV steht seit dem Herbst auf dem Spitzenplatz der Tabelle und hätte eigentlich beim dramatischen Heimspiel gegen Lotte am vergangenen Samstag (endete quasi in der letzten Minute noch unentschieden) schon an der Wedau mit den Fans feiern können. Doch so ist das!!! Dass es morgen klappt, darauf bauen die mehr als 4000 Duisburger, die sich Karten für die Begegnung in der Domstadt gesichert haben. Zu den Heimspielen der Fortuna kommen im Schnitt nicht mal 2000 Zuschauer. Das heißt: Das Auswärtsspiel des MSV wird zu einem Heimspiel - zumindest in Bezug auf die Atmosphäre.

Schafft die Mannschaft endlich den Weg zurück in die Zweite Liga, wird sich die Stadt nicht lumpen lassen und zum Empfang im Rathaus einladen, bei dem sich Spieler, Betreuer und Funktionäre ins Goldene Buch eintragen. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits, wobei die strengen Sicherheitsauflagen, auf deren Einhaltung in unserer Stadt seit der Loveparade-Katastrophe penibel geachtet wird, auch solche Jubelfeiern erschweren. Für die Stadt wäre der Aufstieg sehr wichtig, weil damit endlich mal wieder positive Duisburg-Botschaften verbreitet würden. Noch wichtiger aber ist er für den MSV. Noch ein Jahr in der Dritten Liga könnte zu einem nicht mehr reparierbaren finanziellen Schaden führen. Noch ein Jahr ohne Einnahmen aus Fernsehübertragungen und Merchandising könnte im schlimmsten Fall gar bedeuten, dass der Verein die zur Sicherheit auch für die 3. Liga beantragte Lizenz nicht erhält.

Anders bei einem Aufstieg: Denn dann fließen wieder Einnahmen in Millionenhöhe, mit denen es beispielsweise möglich wäre, die Zweit-Liga-Mannschaft personell zu verstärken. MSV-Präsident Ingo Wald hatte daher schon verlauten lassen, die Mannschaft sei zum Aufstieg verdammt. Der Primus in der Dritten Liga kämpft morgen also quasi um die Existenz. Die Tatsache, dass die Mannschaft bei den letzten drei Spielen nur vier Punkte einsammelte, hat den Eindruck hinterlassen, dass nicht alle auf dem Platz den Ernst der Lage auch wirklich erkannt haben.

Schlägt der MSV morgen die Kölner, werden sich die mitgereisten Fans die Jubelparty in der Domstadt wohl nicht nehmen lassen, während die Daheimgeblieben sich dafür noch eine Woche gedulden müssten. Klappt es morgen nicht, liegt die letzte Hoffnung auf dem letzten Spieltag. Am 20. Mai kommt Zwickau an die Wedau und damit ausgerechnet die auswärtsstärkste Mannschaft der Rückrunde....

(RP)
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