Motorrad-WM Bradl startet ins "große Abenteuer" Aprilia

Indianapolis/Köln · Für MotoGP-Pilot Stefan Bradl beginnt am Wochenende ein neues Kapitel seiner Laufbahn. Beim Großen Preis von Indianapolis/USA startet er erstmals als Werksfahrer für Aprilia.

Das ist Stefan Bradl
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Foto: AFP

Neues Team, neues Bike, neue Ziele: Stefan Bradl beginnt nach der Sommerpause in der MotoGP-Weltmeisterschaft wieder bei null. Nach einer komplizierten ersten Saisonhälfte und der Kündigung beim Krisen-Team Forward Racing gibt der 25-Jährige beim Großen Preis von Indianapolis/USA am Wochenende mit großen Hoffnungen sein Debüt für Aprilia. "Ich kann es kaum erwarten, in dieses neue, große Abenteuer zu starten", sagte Bradl, der erstmals in seiner MotoGP-Karriere als Werksfahrer antritt.

Mit dem Rennen auf dem legendären Indianapolis Motor Speedway enden für Bradl turbulente Wochen. Wegen eines in Assen erlittenen Kahnbeinbruchs hatte er auf den Start beim Großen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring verzichten müssen, anschließend gipfelte das Chaos bei Forward Racing in der Verhaftung von Teamchef Giovanni Cuzari. Bradl kündigte die Zusammenarbeit auf - und fand nur vier Tage später beim Aprilia Racing Team Gresini eine neue sportliche Heimat.

Seit der Vertragsunterzeichnung am vergangenen Samstag prasselt viel auf Bradl ein, die Umstellung inmitten der Saison stellt ihn vor ungewohnte Herausforderungen. Auf der Internetseite seines neuen Teams prägte sich Bradl die wichtigsten Gesichter ein, am Mittwoch nahm er seine Crew in den USA erstmals persönlich in Augenschein. "Ich wurde sehr freundschaftlich und herzlich aufgenommen", sagte Bradl bei speedweek.com.

Bradl als Entwicklungshelfer

Der Wechsel zu Aprilia soll für Bradl die Wende in einem schwierigen Jahr bringen, in dem der frühere Moto2-Weltmeister aufgrund anhaltender Probleme bei Forward bislang auf lediglich neun WM-Zähler kommt. Doch auch bei Aprilia sind vorerst keine Top-Resultate zu erwarten. Das Team bewegt sich als Neueinsteiger noch nicht auf dem Niveau von Honda, Yamaha und Ducati und hat aktuell noch kein Spitzenmotorrad zur Verfügung - Bradl ist vor allem als Entwicklungshelfer gefordert.

"Es wird am Anfang sicher nicht einfach. Ich muss mich an das neue Team und das neue Bike erst noch gewöhnen. Das wird mein Hauptziel für das erste Rennen", sagte Bradl: "Wenn beim ersten Rennen Punkte herauskommen würden, wäre das wahrscheinlich schon ein Traum."

Kein Problem dürfte die Verletzung an der rechten Hand bereiten. Er sei mit dem Heilungsverlauf "sehr zufrieden", so Bradl, der am Montag auch von den Ärzten grünes Licht für einen Start in Indianapolis erhielt. Seinen ersten Einsatz auf der RS-GP-Maschine hat Bradl im freien Training am Freitag. Die erste Ausfahrt nach sechs turbulenten Wochen kann er kaum erwarten.

(sid)
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