Motorrad-WM Cortese und Öttl überzeugen — Folger bei Comeback Neunter

Köln/Misano Adriatico · Motorrad-Pilot Jonas Folger tastete sich nach seinem schweren Unfall von Silverstone erst wieder an die Spitze heran, Sandro Cortese und Philipp Öttl machten in Misano dagegen auf sich aufmerksam.

Das ist Sandro Cortese
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Das ist Sandro Cortese

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Nach seinem Horrorsturz von Silverstone ist MotoGP-Pilot Jonas Folger (Mühldorf am Inn) noch nicht wieder in Topform. Beim Großen Preis von San Marino in Misano kam der 24 Jahre alte Yamaha-Pilot auf nasser Strecke mit einer unauffälligen Vorstellung nicht über den neunten Platz hinaus. Besser lief es für die deutschen Piloten in den kleineren Klassen: In der Moto2 erzielte Sandro Cortese (Berkheim) als Sechster sein bestes Saisonergebnis, der Ainringer Philipp Öttl fuhr in der Moto3 auf den starken vierten Rang.

"Das Wichtigste ist, das Vertrauen zurückzufinden", hatte Folger vor dem 13. Saisonrennen bei Eurosport gesagt. Von Startplatz 16 machte der Königsklassen-Neuling, im Juli noch starker Zweiter beim Heimrennen auf dem Sachsenring, aus eigener Kraft kaum Boden gut. Allerdings profitierte Folger von zahlreichen Stürzen der Konkurrenz und kam so Platz für Platz nach vorne.

Beim Großen Preis von England vor zwei Wochen hatte Folgers Yamaha bei hoher Geschwindigkeit einen Bremsdefekt. Der Bayer konnte noch von seiner Maschine abspringen und schlimmere Verletzungen vermeiden, eine Starterlaubnis für das Rennen wurde ihm aber aufgrund der Schwere des Unfalls nicht erteilt.

Der Sieg in Misano ging an Weltmeister Marc Marquez (Spanien). Durch seinen vierten Saisonerfolg zog der Honda-Pilot in der Fahrer-WM mit 199 Punkten mit dem am Sonntag drittplatzierten Andrea Dovizioso (Italien/Ducati) an der Spitze gleich. Rang zwei ging an dessen Landsmann Danilo Petrucci (Ducati).

Die Fans in Italien mussten auf ihren Liebling Valentino Rossi verzichten, der Superstar wird nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch frühestens in zwei Wochen beim Großen Preis von Aragon zurück auf der Yamaha erwartet. Aufgrund seiner Zwangspause hat "Il Dottore" wohl nur noch Außenseiterchancen auf seinen zehnten WM-Titel.

Suter-Pilot Cortese fuhr in der Moto2 erst zum vierten Mal in diesem Jahr in die Punkteränge. Der Vertrag des 27-Jährigen bei Intact GP wird nicht verlängert, seine Zukunft ist offen. Corteses Teamkollege Marcel Schrötter (Vilgertshofen) setzte nach seinem Kahnbeinbruch zum vierten Mal in Folge aus.

Der Schweizer Dominique Aegerter (Suter) siegte vor seinem Landsmann Tom Lüthi (Kalex), der den Rückstand auf den ausgeschiedenen WM-Spitzenreiter Franco Morbidelli (Italien/Kalex) auf neun Punkte verkürzte. Rang drei ging überraschend an Hafizh Syahrin aus Malaysia (Kalex).

Moto3-Pilot Öttl unterstrich seine starke Form der letzten Wochen. Mitte August hatte der 21-Jährige in Spielberg/Österreich überraschend Rang zwei belegt. "Das war eines meiner schwierigsten Rennen. Man hätte immer stürzen können", sagte Öttl: "Ich habe versucht, die Punkte nach Hause zu bringen. Das war aber alles andere als einfach."

Den Sieg sicherte sich der Italiener Romano Fenati vor dem souveränen WM-Spitzenreiter Joan Mir (Spanien). Fenatis Landsmann Fabio Di Giannantonio komplettierte das reine Honda-Podium.

(sid)
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