"Fantastisches Gefühl" Rallye-König Ogier feiert Titel-Hattrick

VW-Pilot Sebastien Ogier ist zum dritten Mal in Serie Rallye-Weltmeister. Für eine Siegerfete in Australien bleibt aber keine Zeit. Der Franzose könnte noch auf Jahre hinaus seinen Sport dominieren.

Sebastien Ogier feiert Rallye-Weltmeisterschaft
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Ogier feiert Rallye-Weltmeisterschaft

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Die Party nach seinem Titel-Hattrick feierte Rallye-König Ogier in einer Cocktailbar über den Wolken. Weil der frisch gekürte Weltmeister am Montagabend als Stargast seines Arbeitgebers VW auf der Automesse IAA in Frankfurt am Main erwartet wird, verlegte der Franzose nach dem vorzeitigen Triumph in Australien den Sieger-Umtrunk kurzerhand ins Flugzeug. "Ein fantastisches Gefühl, wieder Weltmeister zu sein", versicherte der Champion nach dem dritten WM-Erfolg in Serie.

Mit seinem Sieg beim zehnten von 13 Saisonläufen machte Ogier am Sonntag bereits alles klar. Es war bereits sein siebter Erfolg in dieser Saison und der 31. seiner Karriere. Damit überholte er in der ewigen Bestenliste den zweitplatzierten Finnen Marcus Grönholm (30).
Nur der neunmalige Weltmeister Sebastien Loeb hat mit 78 Erfolgen noch mehr als Landsmann Ogier. "Es ist eine fantastische Saison, die beste, die ich je gefahren bin", sagte Ogier.

In Australien verwies er im VW Polo R WRC nach 17 Prüfungen seinen finnischen Teamkollegen Jari-Matti Latvala um 12,3 Sekunden auf Platz zwei. Damit hat auch Volkswagen bereits den WM-Gesamtsieg in der Herstellerwertung sicher. "Was für ein traumhaftes Ergebnis", jubelte VW-Motorsportdirektor Jost Capito. "Man kann nicht stolzer auf die ganze Mannschaft sein, als ich es heute bin."

Die Dominanz des deutschen Autobauers ist bemerkenswert. Seit dem Aufstieg in die WM-Serie hat VW 31 von 36 Rallyes gewonnen. Vor allem die Verpflichtung von Ogier hat sich für das Volkswagen-Projekt als Glücksgriff erwiesen. Zur Saison 2012 kam der gelernte Automechaniker aus Gap vom großen Rivalen Citroën, wo er sich mit Legende Loeb ein am Ende knallhartes Duell geliefert hatte.

Ogier kommt aus einfachen Verhältnissen und entdeckte früh seine Liebe zur Geschwindigkeit. Als Kind schaute er der Formel 1 in Monte Carlo zu, später war er dort als Streckenposten im Einsatz. Auch als Skilehrer testete er seine Limits, ehe er 2005 einen Rallye-Nachwuchswettbewerb des französischen Motorsportverbandes gewann. Damit war sein Weg vorgezeichnet.

Mit Beifahrer Julien Ingrassia hat Ogier seinen perfekten Co-Piloten gefunden, weitere WM-Triumphe des VW-Duos scheinen angesichts der Übermacht der Wolfsburger fast zwangsläufig. "Wahrscheinlich wird es einige Zeit dauern, um zu verstehen, was wir in den letzten drei Jahren zusammen mit unserem großartigen Team erreicht haben", sagte der 31 Jahre alte Ogier ergriffen.

Der Naturbursche, der mit der deutschen TV-Moderatorin Andrea Kaiser verheiratet ist, könnte durchaus die Rekorde der Rallye-Ikone Loeb angreifen. Loeb war bei seinem letzten Titel 2012 schon 38. Bis dahin hat Ogier noch etwas Zeit. "Soooooooo verliebt, stolz und glücklich auf meinen Weltmeister", twitterte Ogier-Gattin Kaiser am Sonntagmorgen.

(dpa)
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