Reaktion auf Charleston US-Sportler gehen auf Distanz zur Südstaaten-Fahne

Los Angeles · Der US-Sport macht in der Debatte über die als rassistisch geltende Konföderierten-Flagge im Alltag des Landes mobil. Die Distanz zwischen dem Sport und der symbolträchtigen Fahne wächst.

Nascar und Bubba Watson: US-Sport auf Distanz zu Südstaaten-Fahne
Foto: afp

Die Automobilsport-Rennserie Nascar bietet ihren Fans rund um das Rennen am Sonntag in Daytona den Tausch der bei Rennen oft gesichteten Südstaaten-Fahne mit rotem Untergrund und blauen Balken, die nach dem Attentat von Charleston mit neun Toten in einer afro-amerikanischen Kirche vor rund zwei Wochen als Symbol für Fremdenhass in den Fokus einer öffentlichen Diskussion geraten ist, gegen ein Exemplar der US-Nationalflagge "Stars and stripes" an.

"Wir fühlen uns verpflichtet, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder willkommen fühlt und die frei von verbrecherischen Symbolen ist", begründeten die Besitzer der Serie die Aktion in einer Mitteilung.

Unter der Konföderierten-Flagge kämpften im US-Bürgerkrieg (1861 bis 1865) die Südstaaten gegen den Norden. Der Sieg der Unions-Armee über den Süden bedeutete das Ende der Sklaverei in den USA. Dennoch verwenden viele US-Bürger die Koförderierten-Flagge auch 150 Jahre nach Kriegsende weiterhin offen als Ausdruck ihrer politischen und mithin oft rassistischen Gesinnung.

Auch Bubba Watson setzt Zeichen

Bereits am Freitag hatte auch US-Golfprofi Bubba Watson ein Signal zur Verbannung der umstrittenen Fahne gesetzt: Der zweimalige Masters-Sieger kündigte an, die Original-Flaggenlackierung von seinem aus einer berühmten TV-Serie der 80er Jahre bekannten Dodge-Wagen entfernen zu lassen. "Ich stehe nicht für Fremdenhass", begründete Watson seinen Entschluss beim laufenden Turnier in White Sulphur Springs: "Bei meiner Entscheidung hat es sich angefühlt, dass ich das Richtige mache."

Anstelle der Konföderierten-Flagge will sich auch Watson die "Stars and stripes" auf das Dach seines legendären Fahrzeuges lackieren lassen: "Ich möchte nicht in die Ecke von fremdenfeindlichen Menschen gedrängt werden, die sich unter der Fahne der Konföderierten sammeln."

(sid)
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