Gelungenes MotoGP-Debüt Folger zähmt das Monster

Valencia · Jonas Folger ist ein beeindruckender Start ins Abenteuer MotoGP gelungen. Beim Test in Valencia wurde der 23-Jährige auf Anhieb Zehnter, der Neuling war von der ersten Eindrücken überwältigt.

Jonas Folger – Motorrad-Talent und Grand-Prix-Sieger
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Das ist Jonas Folger

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Foto: AP

Ein bisschen sprachlos war Jonas Folger schon. "Als das Boxentor geöffnet wurde und ein Blitzlichtgewitter losging, das war schon ein richtig überwältigender Moment", sagte der 23-Jährige. An die gestiegene Aufmerksamkeit muss sich der MotoGP-Aufsteiger erst noch gewöhnen, mit der neuen Maschine kam er dagegen in der ersten Zeitenjagd schon glänzend zurecht.

Schneller als erwartet kam Folger mit dem PS-Monster zurecht, der Start ins Abenteuer lief einfach perfekt. "Ich muss sagen, dass ich von diesen zwei Tagen sehr, sehr beeindruckt bin", sagte der Rookie nach dem Test in Valencia. Auf Anhieb belegte Folger mit seiner Tech3-Yamaha den zehnten Platz, dicht hinter Größen wie Valentino Rossi (Italien/Yamaha) oder Jorge Lorenzo (Spanien/Ducati), beide mehrmalige Motorrad-Weltmeister.

Besonders der erste Run sei "etwas ganz Spezielles" gewesen, entsprechend gut war die Laune beim Oberbayern. "Wir können glücklich sein mit dem, was wir erreicht haben. Ich freue mich riesig, dass mir mein Einstand in meiner Herausforderung gut gelungen ist", sagte Folger. Er war mehr als zufrieden mit seiner "starken Rundenzeit" bei der Premiere in der Königsklasse.

Nicht einmal eine Sekunde (0,973) lag der bisherige Moto2-Pilot in der Zeitenliste hinter dem Schnellsten, dem spanischen Yamaha-Piloten Maverick Viñales. Am Mittwoch drückte Folger seine Bestzeit vom Vortag um satte 1,5 Sekunden, dazu verdiente sich der Neuling Fleißpunkte. 115 Runden fuhr Folger insgesamt auf dem Circuit Ricardo Tormo, ein Erfahrungsschatz von 460 Kilometern.

Folger musste sich an mehr Leistung gewöhnen. 250 PS hat die YZR-M1, ist bis zu 350 km/h schnell, und das bei einem Gewicht von gerade einmal 160 kg. Ein Ungetüm, Folger hat sich schnell verliebt. "Am meisten hat mich die sanfte Kraftentfaltung des Motors beeindruckt, obwohl dieses Ding so viel Leistung hat. Aber auch der Top-Speed ist sagenhaft", sagte Folger: "Es macht unbeschreiblich viel Spaß."

Wegen der Elektronik sei die Maschine allerdings "angenehmer zu fahren als ein Moto2-Bike. Das Motorrad liegt sauber, und es ist so wenig Bewegung im Motorrad selber. Ich hätte es mir schwieriger vorgestellt", sagte der fünfmalige Grand-Prix-Sieger motorsport-magazin.com. Folger war der schnellste Rookie in dem Test, der direkt im Anschluss an das Saisonfinale stattfand.

Nach den langen Arbeitstagen musste sich Folger in Valencia vielen Fragen stellen, auch das ist für ihn neu. "Die Presserunden am Nachmittag waren schon grundsätzlich etwas anderes, als ich es von den vergangenen Jahren kenne." Nach dem Abschied von Stefan Bradl (Zahling) in die Superbike-WM sind ab sofort alle Augen auf die neue deutsche MotoGP-Hoffnung gerichtet.

Nach einer kurzen Pause in Deutschland geht es für den Wahl-Spanier Folger schnell weiter. In der kommenden Woche folgt der zweite und letzte Test vor der Winterpause in Sepang/Malaysia, Folger ist heiß: "Ich freue mich schon darauf, bald wieder auf meine Yamaha steigen zu können."

(sid)
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