"Dieselbe Leidenschaft wie sein Vater" Italienische Presse feiert Mick Schumacher

Misano Adriatico · Mick Schumacher erweist seinem großen Namen alle Ehre, beim Auftakt der italienischen Meisterschaft in Misano gewann der 17-Jährige die ersten beiden Rennen. Die italienischen Gazetten überschlugen sich in Erinnerung an die großen Erfolge seines berühmten Vaters im Ferrari-Land.

Formel 1: Mick Schumacher – Sohn der Formel-1-Legende und Formel-1-Fahrer
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Das ist Mick Schumacher

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Foto: AP/Hamad Mohammed

Er hat die blonden Haare und die blauen Augen seiner Mutter, doch wenn Mick Schumacher in sein Formel-4-Auto steigt, erinnert alles an seinen berühmten Vater. Beim Auftakt der italienischen Formel-4-Meisterschaft in Misano fuhr der 17-Jährige allen davon und zeigte dabei das, was einst Michael Schumacher zum König der Rennfahrer machte. "Er hat Biss, Ehrgeiz und dieselbe Leidenschaft wie sein Vater", schrieb Tuttosport: "Sein Weg ist noch lang, aber vieles deutet darauf hin, dass die Schumacher-Dynastie durch ihn eine Fortsetzung findet."

Vor allem die Art und Weise, wie Schumacher junior sich durchsetzte, bestätigte die vielen Vorschusslorbeeren, die ihn seit seinem Wechsel von Amersfoort Racing zum italienischen Prema Power Team begleiten. Im ersten Rennen erwischte er von Platz zwei einen guten Start, wurde aber von Pole-Setter Marcos Siebert (Argentinien/Jenzer-Motorsport) in einer grenzwertigen Attacke auf den Randstreifen gedrängt. Schumacher hielt nicht ungestüm dagegen, ließ sich aber dennoch nicht abschütteln und blieb in Sieberts Rückspiegel. In der vierten Runde übernahm der Deutsche dann die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab.

30 Minuten vor Beginn des zweiten Rennens wurde die Strecke an der Adriaküste von sintflutartigen Regenfällen nahezu unter Wasser gesetzt, der Start erfolgte deshalb hinter dem Safety Car. Als dieses das Rennen freigab, fuhr Pole-Mann Schumacher seinen zweiten Tagessieg auf der abtrocknenden Strecke souverän nach Hause. Die eher ungünstigen äußeren Bedingungen hatten ihm überhaupt nichts ausgemacht: "Ich mag es trocken, ich mag den Regen, ich liebe es einfach zu fahren." Auf den Champagner bei der Siegerehrung verzichtete er und schaffte stattdessen die beiden Flaschen höchstpersönlich zu seinen Mechanikern: "Sie haben einen unglaublichen Job gemacht."

Schumacher Gesamtführender

Am Sonntag fuhr Schumacher nach technischen Problemen am Start noch von Platz 18 auf fünf vor und sicherte sich damit die Gesamtführung im italienischen Championat.

Mick Schumacher liebt nichts mehr als das, was er seit seinen Kindertagen tut. Über die klassische Ausbildung im Kart führte sein Weg Anfang 2015 in die Formel 4, in der er nun ein weiteres Lehrjahr absolviert. "Wir glauben, es ist eine sehr gute Entscheidung, noch ein Jahr Formel 4 zu fahren", sagte die langjährige Schumacher-Managerin Sabine Kehm dem SID in Misano: "Das sind zwei Jahre, in denen wir möchten, dass Mick die breitestmögliche Ausbildung als Rennfahrer bekommt, die er dann später hoffentlich sehr gut nutzen wird."

Der Weg von Mick Schumacher scheint dennoch aller Zurückhaltung zum Trotz Richtung Formel 1 zu führen — auch wenn sein Umfeld vor allem darauf hofft, dass er sich in aller Ruhe weiterentwickeln kann. "Man kann ihm nur wünschen, dass der Druck nicht zu groß wird", schrieb der Corriere dello Sport: "Lasst ihm die Chance, ein Stück des Weges auch abseits der Scheinwerfer zu gehen." Sabine Kehm kann sich diesen Worten nur anschließen: "Man darf nicht vergessen, dass er einfach noch sehr jung ist. Andere Jungs in dem Alter würden auch nicht ständig vor der Kamera stehen."

Noch scheint es allerdings, als könne Mick Schumacher mit der Bürde des großen Namens hervorragend umgehen. In dem offiziellen Video seines Teams albert er mit seinen Fahrerkollegen herum und stellt sich ohne Scheu und mit einem offenen Lächeln vor: "Mein Name ist Mick Schumacher. Ich komme aus Deutschland. Ich wollte immer nur Rennen fahren."

(sid)
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