DTM Coulthard tritt zum Saisonende ab

Stuttgart · David Coulthard macht Schluss in der DTM, und auch bei Ralf Schumacher ist ein Abschied zum Saisonende nicht unwahrscheinlich. Die beiden früheren Formel-1-Piloten sind als PR-Zugpferde wertvoll für die Rennserie - sportlich überzeugten sie kaum.

 David Coulthard will sich zukünftig verstärkt um die Familie kümmern.

David Coulthard will sich zukünftig verstärkt um die Familie kümmern.

Foto: AP

Drei Tage vor dem DTM-Finale in Hockenheim hat der frühere Formel-1-Vizeweltmeister David Coulthard seinen Abschied verkündet, und auch der Abgang des zweiten PR-Zugpferdes deutet sich an: Eine Vertragsverlängerung von Markenkollege Ralf Schumacher bei Mercedes ist zumindest fraglich. Damit könnte die populäre Rennserie gleich zwei wichtige Werbeträger verlieren, sportlich wäre der Verlust jedoch verschmerzbar.

Letzter Auftritt in Hockenheim

Das Finale in Hockenheim am Sonntag (14 Uhr/ARD) wird der letzte Auftritt Coulthards im DTM-Boliden sein, nach drei Jahren beendet er sein Engagement in der Tourenwagenserie. "Ich freue mich sehr auf dieses letzte Rennen einer besonders spannenden Saison", sagt Coulthard: "An diesem Wochenende bietet sich mir das letzte Mal die Gelegenheit, auf diesem Niveau zu fahren."

Für die Spannung auf der Rennstrecke sorgten seit Jahren meist andere. In Hockenheim kämpfen Gary Paffett (Mercedes/Großbritannien) und Bruno Spengler (BMW/Kanada) um den Titel, Jamie Green (Mercedes/Großbritannien) hat noch Außenseiterchancen.

32 Rennen hat Coulthard seit seinem Einstieg 2010 bestritten. Nur jeweils einen Punkt fuhr er in den ersten beiden Jahren ein. Die aktuelle Saison ist mit bislang 14 Punkten seine erfolgreichste, ein fünfter Platz am Norisring in Nürnberg war Coulthards bestes Resultat. Haug lobt dennoch, denn der Mercedes-Plan ging durchaus auf.

Coulthard, der zwischen 1994 und 2008 13 Siege in der Formel-1 feierte und 2001 Vizeweltmeister wurde, ist einer der Hauptwerbeträger unter vielen eher namenlosen Piloten. "David gehört bis heute zu den populärsten Rennfahrern der Welt, sein DTM-Engagement hat ihm und der Rennserie gut getan", sagt Haug: "Er ist kompetent auf der Rennstrecke und eloquent als Markenbotschafter." Schon seit 2011 trat er bei Presse- und Kundenevents für Mercedes auf, diesen Teil seiner Aufgabe wird der 41-Jährige weiterhin ausfüllen.

Bereits seine fünfte Saison fährt Schumacher in der DTM. Gut möglich, dass es seine letzte ist. "Ich werde mich im Winter in Ruhe hinsetzen und überlegen, was ich noch mache oder nicht mache", sagt der Kerpener. 2007 hatte sich Mika Häkkinen (Finnland), zuvor das Gesicht der DTM, zurückgezogen, Ralf Schumacher sprang ein und füllte die Lücke aus.

Doch auch der sechsmalige Grand-Prix-Sieger in der Königsklasse blieb sportlich weit hinter den Erwartungen zurück. Die aktuelle Saison laufe "alles andere als gut", räumt er ein, "aber ein bisschen Pech hatte ich auch." Nur Platz 18 belegt der 37-Jährige derzeit, nach dem kurzen Aufschwung mit Rang acht im Vorjahr eigentlich eine große Enttäuschung. Unzufrieden, wie nach Misserfolgen zu Formel-1-Zeiten, wirkt Schumacher allerdings selten. "Der Spaß ist der einzige Antrieb", hatte er schon im Sommer gesagt.

Haug will derweil offenbar schon vor dem Winter Klarheit. "Nach Hockenheim werden wir uns zusammensetzen", kündigte der 59-Jährige an und besteht auf den sportlichen Wert Schumachers. "Ralf ist keine PR-Überlegung, sondern ein Rennfahrer", sagt er, schiebt allerdings gleich nach, dass der Pilot durchaus eine "zusätzliche Bedeutung" habe. "Mit seiner Popularität hat er der DTM in einer schwierigen Phase geholfen, am Leben zu bleiben. Er hat viel Gutes gebracht", sagt Haug - und wählt die Vergangenheitsform...

(sid)
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