Leichtathletik-WM in Peking Bolt krönt sich mit drittem Gold zum Sprint-König

Peking · Usain Bolt schlug sich im Ziel auf die breite Brust, 50.000 Zuschauer brüllten seinen Namen: Der schnellste Mensch der Geschichte hat sich zum Leichtathletik-Kaiser von China gekrönt. Der Superstar siegte am vorletzten WM-Tag in Peking auch mit Jamaikas 4x100-m-Staffel und machte sein Gold-Triple perfekt. Dem deutschen Quartett fehlten derweil auf Platz vier nur zwei Hundertstel zu Bronze.

Usain Bolt feiert drittes WM-Gold mit Selfie-Stick
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Bolt feiert drittes Gold mit Selfie-Stick

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Foto: afp, dd/tlr/dan

"Wir sind einfach ein gutes Team. Wir gehen es gelassen an, bis dann die große Show beginnt. Und dann machen wir richtig ernst", sagte Bolt: "Riesendank an meine drei Kollegen. Die Staffel ist einfach mein Lieblings-Event." Der 29 Jahre alte Rekordweltmeister, der nun elf Titel auf dem Konto hat, hatte im Vogelnest bereits über 100 und 200 m triumphiert. Zum fünften Mal gelang Bolt der Dreierschlag bei WM oder Olympia.

Als Schlussläufer brachte Bolt mit riesigen Schritten einen ungefährdeten Sieg nach Hause. Der Megastar der Leichtathleten sowie seine Teamkollegen Nesta Carter, Asafa Powell und Nickel Ashmeade ließen in 37,36 Sekunden den zunächst noch zweitplatzierten USA um Bolts Widersacher Justin Gatlin (37,77) keine Chance.

Die Amerikaner wurden nach einem völlig verpatzten letzten Wechsel disqualifiziert, Silber ging damit sensationell an Gastgeber China (38,01) - schon die Begeisterung der Fans im Vogelnest über das vermeintliche Bronze hatte keine Grenzen gekannt. Kanada wurde neuer Dritter (38,13), die deutsche Staffel (38,15) rückte auf Platz vier vor.

Das DLV-Quartett mit dem deutschen Rekordhalter Julian Reus (Wattenscheid), Sven Knipphals (Wolfsburg), Alexander Kosenkow (Wattenscheid) und Aleixo-Platini Menga (Leverkusen) konnte damit das Ergebnis von Moskau 2013 bestätigen, als es mit Platz vier ebenfalls das beste deutsche WM-Ergebnis gegeben hatte. Schlussläufer Menga war überglücklich: "Die Stimmung bei uns ist bombastisch. Saisonbestzeit in so einem Finale, das ist perfekt."

Bolt und Jamaika hatten sich zuletzt 2007 in Osaka mit Silber bei einer großen Meisterschaft zufrieden geben müssen. Danach siegte die Staffel von der Karibik-Insel angeführt vom schnellsten Mann der Geschichte bei den Weltmeisterschaften 2009, 2011, 2013 und 2015 sowie bei Olympia 2008 und 2012. An ihren Weltrekord (36,84) von Olympia in London kamen sie aber nicht heran

Bei den Frauen ging Gold ebenfalls nach Jamaika. Das Karibik-Quartett um 100-m-Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce siegte in 41,07 Sekunden, der zweitbesten Zeit der Geschichte, vor den Amerikanerinnen (41,68). Die US-Staffel hatte 2012 beim Olympiasieg in London mit 40,82 Sekunden den Weltrekord aufgestellt.

Das deutsche Team mit Rebekka Haase (LV Erzgebirge), Alexandra Burghardt (Mannheim), Gina Lückenkemper (Soest) und Verena Sailer (Mannheim) rannte in 42,64 Sekunden auf Platz fünf. Die bis dato letzte Medaille für die deutschen Sprinterinnen hatte es 2009 in Berlin mit Bronze gegeben. Die Niederlande mit der frischgebackenen 200-m-Weltmeisterin Dafne Schippers wurden im Finale disqualifiziert.

(sid)
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