Leichtathletik-Skandal Russen hoffen auf Olympia-Lizenz für mehr als 80 Athleten

Moskau · Trotz der Sperre durch den Leichtathletik-Weltverband hofft der russische Verband WFLA auf die Teilnahme von mehr als 80 Athleten an den Olympischen Spielen in Rio. Juristen des WFLA prüften zunächst die Entscheidung des Weltverbandes IAAF.

Russischer Dopingsumpf: eine Chronologie
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Foto: dpa, mr nic sup gfh

Danach würden weitere Schritte eingeleitet, sagte Alexandr Schukow, Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, am Samstag der Agentur Interfax zufolge. Es sei möglich, dass sich der Verband an den Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne wende, teilte Michail Butow vom WFLA mit.

Die IAAF hatte am Freitag in Wien die seit November 2015 wirksame Sperre der russischen Leichtathleten wegen massiver Doping-Vorwürfe bestätigt. Damit dürfen sie nicht an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen.

Der russische Vize-Regierungschef Arkadi Dworkowitsch kritisierte die IAAF-Entscheidung als diskriminierend. Russland werde für das Recht seiner Sportler auf eine Olympia-Teilnahme kämpfen, betonte er. Russland sieht die Sperre als politisch motiviert und fordert, saubere Sportler nicht kollektiv für die Doping-Sünden einzelner Athleten zu bestrafen. Das IAAF-Council hatte am Freitag eine kleine Hintertür für nachweislich saubere Athleten offen gelassen: Der Olympia-Start einzelner Sportler unter neutraler Flagge sei möglich.

Weltverbands-Präsident Sebastian Coe erwartet nur wenige Ausnahme-Startgenehmigungen durch die IAAF für russische Aktive. "Man sollte nicht glauben, dass es eine große Anzahl sein wird. Wenn Aktive aus Russland eine Ausnahme von der Sperre für sich beantragen, wird von Fall zu Fall entschieden werden, ob die Anforderungen erfüllt und sie sich in einem zuverlässigen System bewegen und wir das nachvollziehen können", sagte der britische IAAF-Chef am Samstag in Wien.

(dpa)
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