Leichtathletik-WM in London Chelimo gewinnt erstes Gold für Bahrain

London · Die gebürtige Kenianerin Rose Chelimo hat bei der Marathon-Party auf Londons Straßen einen Doppelsieg ihrer früheren Landsleute verhindert und das erste Gold für Bahrain bei den Leichtathletik-Titelkämpfen in London geholt.

 Rose Chelimo aus Bahrain jubelt über ihren Sieg im Marathon der Frauen.

Rose Chelimo aus Bahrain jubelt über ihren Sieg im Marathon der Frauen.

Foto: dpa, nic

Chelimo konterte kurz vor dem Ziel auf der Tower Bridge die Attacke der zweimaligen Weltmeisterin Edna Kiplagat und setzte sich nach 2:27:11 Stunden mit sieben Sekunden Vorsprung durch.

"Marathon ist hart. Aber wenn du trainierst, ist es nicht hart, dann ist es leicht", sagte Chelimo: "Mein Leben wird sich verändern, denn jetzt bin ich Weltmeisterin für mein Land. Das ist etwas so Besonderes für Bahrain."

Bronze ging an die mit Kiplagat zeitgleiche US-Amerikanerin Amy Cragg, Fate Tola aus Braunschweig wurde 22. (2:33:39), Katharina Heinig (Frankfurt/Main) belegte Rang 39 (2:39:59).

Zuvor hatte der Kenianer Geoffrey Kirui bei bestem Läuferwetter und vor Hunderttausenden Zuschauern nach 2:08:27 Stunden den ersten Titel in London für die erfolgreichste Nation der Weltmeisterschaften 2015 gewonnen. Kirui setzte sich vor dem Äthiopier Tamirat Tola (2:09:49) und Alphonce Simbu aus Tansania (2:09:51) durch.

"Das ist mit Abstand der größte Moment meiner Karriere", sagte Kirui, der im April den Boston-Marathon gewonnen hatte und an der Themse erst sein viertes Rennen über die klassische 42,195-km-Distanz bestritt: "Die Strecke und das Publikum waren das Beste, das ich je bei einem Marathon erlebt habe."

Auch Kiplagat wollte ihren Boston-Triumph wiederholen und sich zum dritten Mal nach 2011 in Daegu und 2013 in Moskau zur Weltmeisterin krönen. Doch Chelimo, die seit 2016 für Bahrain startberechtigt ist, revanchierte sich für die Niederlage in den USA. Im Finale hatte sie die größeren Reserven.

Erstmals in der WM-Geschichte wurde der Marathon komplett außerhalb des Stadions ausgetragen. Auch die vier Geher-Wettbewerbe starten und enden am kommenden Sonntag nicht in der Londoner Arena, sie werden auf der Prachtstraße The Mall unweit des Buckingham Palace veranstaltet.

Die ganz großen Namen fehlten beim WM-Marathon. Kenias Olympiasieger Eliud Kipchoge, der Anfang Mai bei einem vielbeachteten Versuch auf der Formel-1-Strecke in Monza in 2:00:25 Stunden die Zwei-Stunden-Marke knapp verpasst hatte, war zwar zunächst nominiert worden, erklärte aber später seinen Verzicht.

Auch Weltrekordler Dennis Kimetto und sein Vorgänger Wilson Kipsang (beide Kenia) fehlten und werden stattdessen einen der lukrativen Herbst-Marathons laufen. Äthiopiens Topstar Kenenisa Bekele war wegen schwacher Form nicht nominiert worden, Peking-Weltmeister Ghirmay Ghebreslassie aus Eritrea war ebenfalls nicht am Start.

(sid)
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