Leichtathletik-WM Deutsche Athleten gehen am letzten Tag leer aus

London · Zum Abschluss der Leichtathletik-WM in London haben die deutschen Athleten weitere Medaillen verpasst. Hochspringer Mateusz Przybylko wurde Fünfter, die deutsche 4x400-m-Staffel musste sich mit Platz sechs zufrieden geben.

Mateusz Przybylko springt an den Medaillenrängen vorbei
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Przybylko springt an den Medaillenrängen vorbei

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Einen Tag nach dem Medaillenregen gingen die deutschen Leichtathleten beim großen Finale der Londoner WM leer aus. Fünfte Plätze für Hochspringer Mateusz Przybylko (Leverkusen) und 20-km-Geher Christopher Linke (Potsdam) waren die besten Resultate, zudem wurden die frühere Vizeweltmeisterin Nadine Müller (Halle/Saale) im Diskuswurf und die 4x400-m-Staffel der Frauen Sechste.

Für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) endeten die stimmungsvollen Titelkämpfe an der Themse dadurch mit dem einzigen Gold durch Speerwerfer Johannes Vetter sowie je zweimal Silber und Bronze. Dies ist das schwächste Abschneiden seit 2005 (1-1-5). Vor zwei Jahren in Peking hatte es zweimal Gold sowie dreimal Silber und Bronze gegeben.

Linke fehlen 17 Sekunden

Weiteres Edelmetall für das deutsche Team hatte Christopher Linke am Sonntagmittag lange im Blick. Der 28-Jährige kam wie schon bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im Vorjahr auf Rang fünf, nachdem er das Feld lange angeführt und viel Tempo gemacht hatte. Gold sicherte sich der Kolumbianer Eider Arevalo in 1:18:53 Stunden. Linke (1:19:21) verpasste Bronze um 17 Sekunden.

"Die letzten zwei Kilometer waren schon sehr hart. Ich wollte mehr riskieren als in Rio, da hatte ich mir am Ende nämlich gesagt, ich habe vielleicht nicht alles rausgeholt. Heute habe ich alles rausgeholt", sagte Linke: "Das Rennen hätte zwei Kilometer kürzer sein dürfen, dann hätte ich vielleicht um die Medaillen mitkämpfen können."

Mit Hoffnungen waren auch Mateusz Przybylko und Nadine Müller in die britische Metropole gereist, Przybylko mit 2,35 m sogar als Zweitbester des Jahres. Doch der 25-Jährige fand nach einer guten Qualifikation (2,31) nie richtig in den Wettbewerb, am Ende reichte es nur zu im dritten Versuch gemeisterten 2,29 m.

Der Olympiazweite und Jahresweltbeste Mutaz Essa Barshim (Katar) sicherte sich Gold mit 2,35 m, der Russe Danil Lysenko (2,32) wurde als neutraler Athlet Zweiter. Bronze holte Majd Eddin Ghazal für Syrien (2,29), der 30-Jährige leistete sich aber zwei Fehlversuche weniger als Przybylko.

Müller und Staffel auf Rang sechs

Deutlicher weg von ihrem dritten WM-Podest war Nadine Müller. Die 31-Jährige erzielte beim Sieg der kroatischen Olympiasiegerin Sandra Perkovic im ersten Versuch 64,13 m. Müller hatte 2011 Silber und 2015 Bronze geholt. Zum dritten Platz fehlten ihr 2,09 m.

Olympiasiegerin Perkovic triumphierte mit starken 70,31 m vor der Australierin Dani Stevens (69,64), die unter ihrem Mädchennamen Samuels 2009 in Berlin Gold geholt hatte und in London ihre Bestleistung um fast zwei Meter übertraf, sowie der Olympiazweiten Mélina Robert Michon aus Frankreich (66,21).

Nach einem guten Auftakt durch die Einzel-Halbfinalistin Ruth Sophia Spelmeyer (Oldenburg) kam das deutsche Quartett über die 4x400 m in 3:27,45 Minuten ins Ziel. Gold ging souverän an die US-Staffel um Allyson Felix, die mit nunmehr 11 Gold, 3 Silber und 2 Bronze zum erfolgreichsten Sportler bei Weltmeisterschaften aufstieg und den Jamaikaner Usain Bolt (11-2-1) damit von der Spitze verdrängte.

In weiteren Entscheidungen des Schlusstages holte die Südafrikanerin Caster Semenya in 1:55,16 Minuten ihr drittes WM-Gold über 800 m nach 2009 und 2011. Zweimal Gold gab es für Kenia über 1500 m der Männer durch Elijah Managoi (3:33,61 Minuten) und 5000-m-Läuferin Hellen Obiri. Die Olympiazweite verhinderte in 14:34,86 Minuten das WM-Double von 10.000-m-Siegerin Almaz Ayana (Äthiopien), die in 14:42,73 Zweite wurde.

(ems/sid)
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