Leichtathletik-Meeting in Berlin Fünf Weltmeister am Start — aber Harting muss passen

Berlin · Fünf Weltmeister, sieben deutsche WM-Medaillengewinner und eine enorm stark besetzte Stabhochsprung-Konkurrenz: Auch ohne Publikumsliebling und Diskus-Olympiasieger Robert Harting verspricht die 74. Auflage des traditionsreichen Istaf in Berlin wieder Leichtathletik auf Topniveau.

Robert Harting – Diskuswerfer, Olympiasieger, Weltmeister
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Das ist Robert Harting

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"Für Robert Harting tut es mir unglaublich leid, dass er nicht dabei sein kann", sagte Meeting-Direktor Martin Seeber über den Lokalmatador, der für die Zuschauer im Stadion als Experte auftritt. Seeber: "Ich bin sicher, dass unser Publikum wieder absolute Weltklasse erleben wird."

Da Harting, der in Berlin fünfmal in Serie gewann, nach seinem Kreuzbandriss noch nicht einsatzbereit ist, sollen die erfolgreichen Teilnehmer der WM in Peking für die Topleistungen sorgen. Neben den beiden deutschen Titelträgerinnen Christina Schwanitz (Kugelstoßen/LV Erzgebirge) und Katharina Molitor (Speerwurf/Leverkusen) haben in Piotr Malachowski (Diskus/Polen), Maryna Arsamassowa (800 m/Weißrussland) und Shawnacy Barber (Stabhochsprung/Kanada) drei weitere Weltmeister zugesagt.

Weltrekordlerin Wlodarczyk ist krank

Hammerwurf-Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk (Polen) musste krankheitsbedingt kurzfristig passen. Nadine Müller (Leipzig), WM-Dritte im Diskuswurf, ist im Sadion, wird aber nicht am Wettkampf teilnehmen.

Zum Höhepunkt soll beim mit bis zu 60.000 Zuschauern publikumsstärksten Eintages-Meeting der Welt vor allem der Stabhochsprung werden. Weltmeister Barber, der WM-Zweite Raphael Holzdeppe und der Olympiasieger, Weltrekordler und WM-Dritte Renaud Lavillenie (Frankreich) sowie die ebenfalls in Peking Drittplatzierten Piotr Lisek und Pawel Wojciechowski (beide Polen)
bilden das wohl stärkste derzeit mögliche Feld in dieser Disziplin.

"Mein Hauptziel ist, erst mal gesund durch den Wettkampf zu kommen. Das ist immer ein bisschen heikel, wenn man schon eine lange Saison hinter sich hat", sagte Holzdeppe im ZDF Morgenmagazin: "Es ist das größte deutsche Meeting. Da ganz oben zu stehen, das fehlt mir noch in meiner Vita. Deswegen wäre es ganz schön, das Meeting in diesem Jahr gewinnen zu können."

Das wollen natürlich auch seine Konkurrenten. Allen voran Renaud Lavillenie bei seinem ersten Start beim Freiluft-Istaf. In Peking hatte es der "Überspringer" der vergangenen Jahre wieder einmal nicht geschafft, seinen letzten noch fehlenden großen Titel zu gewinnen. Nachdem ihm Holzdeppe 2013 in Moskau Gold wegschnappte, gab es für den Franzosen "nur" Bronze.

Mit dem Rückenwind ihres WM-Golds geht Kugelstoßerin Christina Schwanitz in den Ring. Erst am Donnerstag sicherte sie sich in Zürich den Sieg in der Diamond-League-Gesamtwertung - und auch am Sonntag will die 29-Jährige ungeschlagen bleiben. "Das Berliner Olympiastadion ist eine der motivierendsten Wettkampf-Arenen. Ich freue mich schon auf's Istaf", sagte Schwanitz.

Neben den sportlichen Attraktionen soll aber auch das bekannte und bewährte Konzept "Istaf 3.0" weiterentwickelt werden. Erstmals soll eine 360-Grad-LED-Bande zum Einsatz kommen, auf der neben Sponsorenwerbung auch Informationen für die Zuschauer eingespielt werden. Schon im vergangenen Jahr hatten die Organisatoren mit einer engeren Verzahnung von Sport und Show überzeugt. So gab es beispielsweise von Pyrotechnik begleitete Einzelvorstellungen der Athleten. Zudem wurde das Hauptprogramm auf unter drei Stunden gestrafft.

(sid)
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