Mehrkampf-Meeting in Ratingen Kazmirek und Ennis-Hill liegen zur Halbzeit in Führung

In der Wasserschlacht von Ratingen hat Zehnkämpfer Kai Kazmirek eindrucksvoll vorgelegt, Superstar Jessica Ennis-Hill im Siebenkampf ihre Extraklasse unter Beweis gestellt.

 Jessica Ennis-Hill liegt zur Halbzeit in Ratingen klar in Führung.

Jessica Ennis-Hill liegt zur Halbzeit in Ratingen klar in Führung.

Foto: dpa, mjh hpl

Zur Halbzeit der finalen Olympia-Qualifikation führt Kazmirek mit 4391 Punkten vor Arthur Abele (4266), der ebenfalls das Olympia-Ticket vor Augen hat. Olympiasiegerin Ennis-Hill liegt mit 3990 Punkten klar vor Deutschlands Hoffnung Carolin Schäfer (Friedrichstein/3802).

Dabei gab es auch zwei herbe Rückschläge für die deutschen Mehrkämpfer: Der WM-Dritte Rico Freimuth (Halle/Saale) gab nach vier Disziplinen mit Wadenproblemen auf, nachdem er schon den ersten Zehnkampf des Jahres Ende Mai in Götzis nach drei Fehlversuchen im Weitsprung vorzeitig beendet hatte. Der 28-Jährige wird aber dennoch mit nach Rio fahren, da er die Olympia-Norm bereits bei der WM 2015 deutlich überboten hatte.

Ebenfalls nicht mehr im Rennen ist bei den Frauen Lilli Schwarzkopf (Ulm), die damit vor dem Olympia-Aus steht. Schwarzkopf, die bei den Sommerspielen 2012 Silber hinter Ennis-Hill geholt hatte, gab nach drei Disziplinen auf, die Olympia-Norm (6200) hatte sie bereits in Götzis mit 6088 Pukten verpasst. Die frühere Vizeweltmeisterin Jennifer Oeser (Leverkusen) ist in Ratingen Vierte (3506), muss kämpfen, um die Norm zu erreichen. "Das wird eng", meinte die 32-Jährige.

"Es tut mir in der Seele weh, zumal auch Freunde und Familie hier sind", sagte derweil Freimuth, der nach vier Disziplinen mehr als 300 Punkte hinter dem überragenden Kazmirek lag. Der frühere U23-Europameister von der LG Rhein-Wied, der mit seinen Ende Mai in Götzis erzielten 8318 Punkten eines von drei deutschen Olympia-Tickets schon quasi sicher hatte, gewann in Ratingen vier von fünf Disziplinen des ersten Tages.

Abele mit neuer persönlicher Bestleistung im Kugelstoßen

Der 29 Jahre alte Abele, der das Kugelstoßen mit persönlicher Bestleistung von 15,79 m dominierte, steht vor seiner ersten Teilnahme bei einem internationalen Großereignis seit Olympia 2008. Wenn er den Wettkampf in Ratingen beendet, dürfte er deutlich über der Rio-Norm von 8100 Punkten liegen.

Frühzeitig geplatzt ist der Olympia-Traum für Jan-Felix Knobel (Königstein), der sich beim Weitsprung verletzte und aufgab. Da auch Pascal Behrenbruch (wird Vater) kurzfristig für Ratingen absagte und Ratingen-Vorjahressieger Michael Schrader die gesamte Saison verletzungsbedingt verpasst, ist der Weg nach Rio für Freimuth auch ohne kompletten Wettkampf in diesem Jahr wohl frei.

Kein Zeichen von Schwäche zeigte derweil Ennis-Hill. "Ich bin mit dem ersten Tag zufrieden, auch wenn es das Wetter schwer gemacht hat", sagte die weltweite Branchenführerin, die mit Meeting-Rekord über 200 m (23,36 Sekunden) glänzte. Schäfer (Friedrichstein), die als Dritte in Götzis ihren Rio-Startplatz praktisch gebucht hatte, erzielte mit 14,56 m im Kugelstoßen persönliche Bestleistung.

Die frühere WM-Vierte Claudia Rath musste wegen einer Muskelverletzung in Ratingen auf einen Start verzichten, mit 6290 Punkten hatte die Frankfurterin in Götzis - im Gegensatz zu Oeser (6171) - allerdings bereits die Rio-Norm erfüllt.

(sid)
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