Chinesischer Leichtathletik-Trainer Ma Junren soll Athleten geschlagen und gespritzt haben

Peking/Frankfurt/Main · Chinas berüchtigter Leichtathletik-Trainer Ma Junren ist erneut schwer belastet worden. Laut erstmals veröffentlichten Recherchen des chinesischen Schriftstellers und Journalisten Zhao Yu soll er Sportlerinnen geschlagen und ihnen Dopingsubstanzen sogar selbst injiziert haben, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Donnerstag.

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Foto: dpa, Patrick Lux

Die FAZ zitiert dabei aus einem bisher nicht publizierten Bericht von Zhao Yu, der in China heftige Diskussionen ausgelöst habe. Die Dopingvorwürfe gegen den früheren Trainer mussten aus einer ersten Reportageserie Zhaos 1998 noch gestrichen werden.

Aus Gesprächen, die der Journalist mit Athletinnen geführt hatte, gehe hervor, dass ihnen Trainer Ma selber verbotene Substanzen gespritzt habe. "Die befragten Frauen gaben an, dass sich ihre Stimme veränderte und dass sie keine Menstruation mehr bekamen", berichtet die FAZ. Der Trainer habe sie "eingeschüchtert und gefordert, dass sie ihre Gesundheit der Ehre des Landes zu opfern hätten".

Zur "Armee" des umstrittenen Trainers gehörten in den 90er Jahren viele Läuferinnen, die Weltmeistertitel holten und Weltrekorde aufstellten. Kettenraucher Ma Junren hatte Doping immer abgestritten. Das Erfolgsgeheimnis seiner schnellen Truppe seien hartes Training und Schildkrötenblut.

(dpa)
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