400-Meter-Läufer entgeht Sperre Olympiasieger nach "leidenschaftlichen Küssen" positiv getestet

Leichtathletik-Olympiasieger Gil Roberts aus den USA kommt nach einem positiven Dopingtest um eine Sperre herum.

 Gil Roberts nach seinem Olympiasieg in Rio de Janeiro.

Gil Roberts nach seinem Olympiasieg in Rio de Janeiro.

Foto: afp

Nach einer Anhörung folgte ein unabhängiger Richter der Argumentation des 400-m-Läufers, dass die positive Probe auf "leidenschaftliche Küsse" zwischen ihm und seiner Freundin Alex Salazar zurückzuführen sei.

Die amerikanische Doping-Agentur Usada machte die Entscheidung, die bereits am 20. Juni gefallen war, erst jetzt publik.

Der 28 Jahre alte Roberts, der bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro Gold mit der 4x400-m-Staffel geholt hatte, war im Mai von der Usada suspendiert worden, nachdem eine Dopingprobe positiv auf das Gicht-Medikament Probenecid ausgefallen war. Probenecid steht als Maskierungsmittel auf der Dopingliste der Wada.

Roberts führte an, dass die Substanz "bei wiederholten und innigen Küssen" mit seiner Lebensgefährtin in seinen Körper geraten sei. Jene habe zuvor gegen eine Nasennebenhöhlenentzündung das Mittel Moxylong genommen.

Der Richter erklärte in seiner Urteilsbegründung, dass Roberts "keine Ahnung hatte, dass das Küssen seiner Freundin zur Aufnahme einer verbotenen Substanz führen könne. Als er sie küsste, wurde ihm nicht der Geschmack der Medizin in ihrem Mund gewahr. Roberts muss die Erkenntnis wie ein Blitz getroffen haben. Er hat seine Beweislast erfüllt."

Der Fall weist Parallelen zu jenem des kanadischen Stabhochsprung-Olympiasiegers Shawn Barber auf. Barber war vor den Olympischen Spielen 2016 positiv auf Kokain getestet worden. Das Ergebnis der Probe sei dadurch entstanden, dass er sich vorher mit einer Prostituierten vergnügt habe, welche die Droge konsumiert hatte. Barber, der sich später als homosexuell outete, wurde ebenfalls nicht gesperrt.

(sid)
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