ARD-Recherchen Berlin-Marathon unter Dopingverdacht

Nach Recherchen der ARD gerät ein Name aus den Siegerlisten des Berlin-Marathons unter Dopingverdacht. Das geht aus einer neuen Dokumentation der Dopingredaktion vom Donnerstagabend hervor.

Kenenisa Bekele verpasst bei Berlin-Marathon 2016 Weltrekord um sechs Sekunden
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Bekele verpasst in Berlin Weltrekord um sechs Sekunden

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Foto: dpa, gam pzi

Darin gibt eine anonyme Person in einem mit versteckter Kamera gedrehten Gespräch die Einnahme von EPO und Wachstumshormonen zu. Nach Informationen der ARD-Dopingredaktion soll diese Person aus Äthiopien stammen.

Zudem sollen in der Vergangenheit vom niederländischen Sportmanager Jos Hermens betreute Läufer Kontakt zum umstrittenen Freiburger Sportarzt Lothar Heinrich gehabt haben. Heinrich gilt als eine der zentralen Figuren im Dopingskandal um den Radrennstall Team Telekom. Ein anonymer Informant berichtet in der Dokumentation davon, dass Heinrich "Dopingpläne" für Leichtathleten erstellt habe.

Hermens äußerte auf ARD-Anfrage, dass es zwar Kontakte einiger seiner Läufer zur Freiburger Sportmedizin gegeben habe, allerdings nicht zu Heinrich selbst. In einem Artikel auf der offiziellen Homepage des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF aus dem Jahr 2004 soll Hermens allerdings selbst erklärt haben, dass der zweimalige Olympiasieger und ehemalige Marathon-Weltrekordler Haile Gebrselassie, einer seiner Schützlinge, Heinrich konsultiert habe. Gebrselassie sagte der ARD, dass er nie bei Heinrich gewesen sei und nie gedopt habe.

Die Universität Freiburg erklärte in einer Stellungnahme an die ARD, dass sie keine Kenntnis von einer Behandlung afrikanischer Leichtathleten habe. Heinrich äußerte sich nicht.

(sid)
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