Leicester Leicester mischt die Champions League auf

Leicester · Das Wunder von Leicester geht weiter. Drei Spiele, drei Siege - nach ihrem märchenhaften Titelgewinn in der englischen Premier League sorgen die "Füchse" jetzt in der Champions League für Aufsehen. Durch das 1:0 gegen den FC Kopenhagen hat Leicester das Ticket für das Achtelfinale fast schon sicher. Nur der AC Mailand, Paris St. Germain, Juventus und der FC Malaga legten bei ihrem Debüt in der Fußball-Königsklasse einen ebenso beeindruckenden Start hin.

Es herrschte Partystimmung im King Power Stadium. Wenn da nur der graue Liga-Alltag nicht wäre. Einer wollte die Begeisterung auch nicht ganz teilen: City-Coach Claudio Ranieri. Der Italiener lobte sein Team für den verdienten Sieg. Im Augenblick der nächsten Europapokal-Glanzstunde verwies er aber auf das enttäuschende Abschneiden in der heimischen Liga, wo City den Erwartungen mit mickrigen acht Punkten aus acht Spielen meilenweit hinterherhinkt.

Die Diskrepanz zwischen Champions-League-Glanz und Premier-League-Tristesse mache ihn "sehr, sehr wütend", sagte Ranieri. Immerhin: Die große Sorge auf der Insel, Leicester sei für die internationale Bühne viel zu schlecht und würde dem englischen Fußball in Europa mehr schaden als nutzen, hat sich als unbegründet erwiesen.

Noch am Wochenende hatte es im Ligaalltag eine desillusionierende 0:3-Niederlage beim FC Chelsea gegeben. Als Tabellen-13. sind die Abstiegsränge für Leicester näher als die internationalen Plätze. Die Gegner haben sich inzwischen auf die Spielweise von City eingestellt. Es ist wieder Alltag eingekehrt in den East Midlands.

Nur wenn die Champions-League-Hymne erklingt, kehrt der Glanz der Meistersaison zurück. Dann ist sie wieder da, jene Magie, die Leicester vor wenigen Monaten zu einer der größten Sensationen im europäischen Fußball getragen hatte. "Eine Sache ist sicher - es scheinen derzeit zwei Teams von Leicester City zu existieren", bilanzierte die BBC.

Am Samstag geht es für Leicester gegen Crystal Palace. Der 13. spielt gegen den Neunten. Viel grauer geht es nicht.

(dpa)
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