Köln Löw freut sich auf die Arbeit mit den Nationalspielern

Köln · Das Zaudern hat ein Ende, Joachim Löw hat "Ja" gesagt: Fünf Tage nach dem Aus im EM-Halbfinale gegen Frankreich (0:2) hat sich der Bundestrainer klar zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) bekannt. Der 56-Jährige will seinen Vertrag bis 2018 erfüllen. "Ich bin sicher, die Mannschaft wird uns noch viel Freude bereiten, so dass auch meine Freude weiterhin ungebrochen groß ist, mit diesen Spielern zu arbeiten und sie mit Blick auf die WM 2018 in Russland weiter zu entwickeln", sagte Löw, nachdem er einige Tage auf Tauchstation gegangen war.

Joachim Löw bei der EM 2021 – Freiburger, DFB-Pokalsieger, Weltmeister
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Das ist Joachim Löw

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Ernsthaft im Raum hatte ein Abschied nach zehn Jahren wohl nicht gestanden, auch wenn Löw von "einer Zäsur nach so einem Turnier" sprach. "Wir alle waren nach dem Halbfinal-Aus natürlich enttäuscht. Die Wochen vor und während der EM haben viel Kraft gekostet. Da sind ein paar Tage der Ruhe und des Abstands wichtig", betonte er. Für ihn stehe aber nach wie vor fest: "Trotz unserer Enttäuschung hat die Mannschaft nicht enttäuscht."

Deshalb hatte DFB-Präsident Reinhard Grindel auch "nie einen Zweifel daran gehabt, dass er seinen Weg entschlossen fortsetzen möchte und die Titelverteidigung bei der WM 2018 als großes, gemeinsames Ziel anstrebt". Es sei "eine Frage des Respekts" gewesen, ergänzte Grindel, "dem Bundestrainer nach einem so intensiven Turnier ein paar Tage der Ruhe zu lassen, um mit etwas Abstand die Ereignisse zu analysieren".

Trotz des verpassten EM-Titels sei Löw "der beste Trainer für diese Mannschaft. Er hat unser uneingeschränktes Vertrauen".

Löw hatte sich wie schon nach den vergangenen Turnieren eine Auszeit in Freiburg und seiner Wahlheimat Berlin gegönnt. Er nutzte diese auch zur persönlichen Analyse. Nach der Sommerpause will der Bundestrainer dann zusammen mit seinem Trainer- und Expertenteam die Euro aufarbeiten. Bereits am 31. August geht es mit dem Länderspiel in Mönchengladbach gegen Russland weiter. Am 4. September steigt die DFB-Elf in Oslo gegen Norwegen in die Qualifikation zur WM in Russland ein.

Bis dahin will Löw auch eine Antwort auf die Frage finden: Warum wurde der Weltmeister nicht auch Europameister, obwohl Löw und seine Spieler sich gegen Frankreich doch klar überlegen gesehen haben? Eine kritische Aufarbeitung des Turniers mit dominanten Leistungen, aber nur sieben Toren in sechs Spielen ist sicher vonnöten. Einen großen Umbruch muss es aber nicht geben.

(sid)
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