Hamburg HSV vergibt Sieg in Schlussphase

Hamburg · Mit gequältem Gesichtsausdruck, die Pfiffe der Fans noch im Ohr, brachte Aaron Hunt die Misere trotz neuer Stars auf den Punkt. "Das war wie ein Abziehbild der vergangenen Saison", sagte der Ex-Nationalspieler über den sechsten misslungenen Saisonstart des Hamburger SV in Serie. Das müde 1:1 (1:0) vor 50.107 Zuschauern gegen den FC Ingolstadt warf erste Fragen nach der Transferbilanz der Hanseaten auf. Denn nur der neue Torjäger Bobby Wood erfüllte mit einem sehenswerten Treffer sein Soll. Der Ex-Stuttgarter Filip Kostic tauchte nach guten Ansätzen in der zweiten Halbzeit weitgehend ab. Und das Jungtalent vom FC Barcelona, der Kroate Alen Halilovic, kam erst in der 66. Minute aufs Spielfeld, ohne danach zu glänzen.

Vielmehr war zu erkennen, dass die Gäste die Partie mehr und mehr kontrollierten und durch den eingewechselten Lukas Hinterseer (79.) zum verdienten Ausgleich kamen. "Wir haben ja förmlich um dieses Gegentor gebettelt", schimpfte Torhüter René Adler, der schon das nächste Auswärtsspiel bei seinem ehemaligen Arbeitgeber Bayer Leverkusen im Hinterkopf hatte: "Das ist ein Gegner auf einem ganz anderen Level, da müssen wir ein bis zwei Schippen drauflegen." In dieser Verfassung jedenfalls werden die Norddeutschen in direkten Duellen mit den Topteams der Liga regelmäßig den Kürzeren ziehen, auch Trainer Bruno Labbadia hatte sich vom Ligaauftakt im Volksparkstadion viel mehr versprochen: "Das war alles andere als ein Topspiel von uns. Wir haben als Mannschaft nicht so richtig funktioniert."

In der Hansestadt sind die Ansprüche, befeuert durch die Transfermillionen von Geldgeber Klaus-Michael Kühne, nach wir vor höher, ein Platz im Mittelfeld ist fast schon Pflicht.

(SID)
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