DHB-Pokal Kiel verpasst schon wieder das Final Four — BHC erstmals dabei

Diesen Hattrick hätte sich der THW Kiel gerne erspart: Ausgerechnet nach einer 27:34 (15:18)-Niederlage im Derby gegen die SG Flensburg-Handewitt hat der deutsche Rekordmeister zum dritten Mal in Folge das Final Four in Hamburg verpasst.

THW Kiel verliert Viertelfinale gegen SG Flensburg-Handewitt
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Kiel verliert Viertelfinale gegen Flensburg

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Foto: dpa, ahe hak

Flensburg hingegen darf nach dem höchsten Sieg der Vereinsgeschichte in Kiel von einer Wiederholung des Vorjahreserfolges träumen.

Im Halbfinale am 30. April oder im Endspiel am 1. Mai könnte es zur Neuauflage des diesjährigen Finals gegen den SC Magdeburg kommen. Der Bundesligaelfte gewann sein Viertelfinale gegen Frisch Auf Göppingen 29:25 (15:13). Ebenfalls beim Final Four dabei sind die Rhein-Neckar Löwen, der Bundesliga-Spitzenreiter zitterte sich gegen MT Melsungen beim 22:21 (15:11) eine Runde weiter. Kapitän Uwe Gensheimer (acht Tore) traf drei Sekunden vor Schluss per Siebenmeter zum Sieg. Das Finalturnier komplettiert der Bergische HC nach dem 24:23 (13:14) gegen Zweitligist GWD Minden. Für den BHC ist es die erste Teilnahme am Final Four.

Vor 10.285 Zuschauern in der ausverkauften Kieler Halle an der Ostsee agierten die Gastgeber von Trainer Alfred Gislason in vielen Phasen zu hektisch und überhastet. Viele vorzeitige Würfe gaben Flensburg immer wieder die Chance, eigene Angriffe konzentrierter und präziser vorzutragen. Eine Vorentscheidung fiel zu Beginn des zweiten Durchgangs, als es Kiel nicht gelang, den nahezu permanenten Rückstand aus den ersten 30 Minuten entscheidend zu verkürzen.

"Wir haben nie ins Spiel gefunden, und deshalb ist Flensburg auch verdient eine Runde weiter. Ich kann meiner Mannschaft keine großartigen Vorwürfe machen, es gibt einfach so Tage, an denen es nicht richtig läuft", sagte Gislason. Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes meinte: "Wir haben 60 Minuten voll durchgezogen. Wir sind zum sechsten Mal hintereinander beim Final Four dabei, darauf können meine Spieler sehr stolz sein."

Die Zebras bekamen vor allem Holger Glandorf nicht in den Griff. Der Ex-Nationalspieler fand immer wieder Lücken in der THW-Defensive und war mit neun Toren erfolgreichster Spieler der Partie. Für Kiel traf Domagoj Duvnjak siebenmal. "Das tut natürlich richtig weh, wir sind alle sehr enttäuscht", sagte Steffen Weinhold, der aus dem Rückraum nur auf einen Treffer kam.

In der ersten Halbzeit mussten die Platzherren von der ersten Minute an einem Rückstand nachlaufen. Flensburg zog mehrfach bis auf drei Tore davon, der THW musste in dieser Phase froh sein, hin und wieder den Gleichstand zu erzielen. Ausschlaggebend für die Vorteile der Gäste war in diesem Spielabschnitt die Torwartleistung von Mattias Andersson, der seinen Kieler Gegenüber Niklas Landin in den Schatten stellte.

Gleich nach dem Seitenwechsel wuchs der Vorsprung der SG erstmals auf vier Tore an. Davon zehrte Flensburg in der Folgezeit, sieben Minuten vor Schluss betrug der Vorsprung sogar fünf Tore. Während der gesamten Partie lag der THW nicht ein einziges Mal in Führung.

Kiel kann sich nun ganz auf die Champions League sowie auf die erfolgreiche Titelverteidigung in der Handball-Bundesliga konzentrieren. Bereits in einer Woche muss Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen an die Kieler Förde reisen.

(sid)
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