24:23 gegen Flensburg Kiel gewinnt Derby-Krimi nach irrer Aufholjagd

Kiel · Den Erzrivalen besiegt, die Tabellenführung übernommen: Rekordmeister THW Kiel hat dank eines famosen Andreas Wolff zwei Big Points im Kampf um die Meisterschaft eingefahren.

THW Kiel schlägt Flensburg-Handewitt im Nordderby
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Kiel schlägt Flensburg im Nordderby

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Foto: dpa, ahe kno

Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason besiegte die bis dahin verlustpunktfreie SG Flensburg-Handewitt nach einer irren Aufholjagd mit 24:23 (11:14) und übernahm erstmals in dieser Saison die Spitze.

"Jetzt haben wir den Platz, der uns gebührt", sagte THW-Keeper Andreas Wolff und sprach von einem überragenden Spiel: "Wir haben gezeigt, das mit uns zu rechnen ist. Das war ein Zeichen an die Konkurrenz."

Die Rhein-Neckar Löwen halten weiter mit den Kielern Schritt. Der Meister gewann sein Gastspiel beim Bergischen HC mit 26:24 (17:12) und bleibt wie Kiel und Flensburg bei zwei Verlustpunkten, hat aber ein Spiel weniger als der THW bestritten. Bester Werfer bei den Löwen war Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson, der alle seine sechs Versuche im Tor unterbrachte.

Mit 25 (!) Paraden avancierte Europameister Wolff zum überragenden Akteur. Der THW-Keeper hielt gleich in seinem ersten Nordderby jeden zweiten Flensburger Torwurf und legte damit den Grundstein für den ersten Kieler Derbysieg nach zuvor drei Niederlagen. "Dieses Spiel gehört in die Top Ten meiner besten Handballspiele", sagte Wolff. Für Flensburg war es hingegen nach zuvor neun Siegen die erste Saison-Niederlage.

Kurz vor der Pause lagen die Zebras bereits mit sechs Toren zurück, ehe sie im zweiten Durchgang aufdrehten. In der Schlusssekunde scheiterte Flensburgs Linksaußen Anders Eggert mit einem Siebenmeter am Pfosten. "Wir hatten viele Chancen, haben aber einfach zu viele Fehler gemacht", sagte Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes.

Überragender Akteur war Europameister Wolff. Der THW-Keeper hielt jeden zweiten Flensburger Torwurf und legte damit den Grundstein für den ersten Kieler Derbysieg nach zuvor drei Niederlagen. Für Flensburg war es nach zuvor neun Siegen die erste Saison-Niederlage.

Bester Torschütze bei den Gastgebern war Domagoj Duvnjak mit sechs Treffern. Aufseiten der Flensburger trafen Thomas Mogensen und Anders Eggert am häufigsten (je 6). Die Chance zur Revanche für die SG kommt schnell: Eine Woche nach dem Liga-Duell treffen beide Klubs binnen vier Tagen noch zwei Mal in der Gruppenphase der Champions League aufeinander.

Der THW fand nur schwer in die Partie, benötigte vier Minuten bis zum ersten Treffer und lief von Beginn an einem Rückstand nach. Selbst die zahlreichen Paraden von Wolff brachten den THW nicht so recht in die Spur, und so führte die SG nach 14 Minuten erstmals mit drei Treffern (8:5).

Während die Gastgeber bis auf Keeper Wolff nun völlig den Faden verloren, spielten die Flensburger weiter geduldig ihren Stiefel runter und bauten den Vorsprung kontinuierlich aus. Beim 13:7 (25.) durch Linksaußen Anders Eggert drohte den Kielern in eigener Halle ein Debakel. Drei Treffer nacheinander brachten die Kieler zur Pause zumindest wieder in Schlagdistanz.

In der zweiten Hälfte nahm die Partie deutlich an Fahrt auf. Angetrieben vom weiterhin bärenstarken Wolff und den 10.285 frenetischen Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen-Arena übernahmen die Hausherren plötzlich das Kommando. Erst traf Rechtsaußen Niclas Ekberg per Doppelschlag zum Ausgleich, dann sorgte Domagoj Duvnjak für die erste Kieler Führung (42.).

In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Flensburg halfen am Ende auch die 17 Paraden von Torhüter Mattias Andersson nicht zum ersehnten Derbysieg. Kiel hatte Wolff - und der war in der Endphase schier unüberwindbar, entschärfte in den Schlusssekunden zwei weitere SG-Würfe.

Zudem gewann DHB-Pokalsieger SC Magdeburg 29:28 (15:13) bei Frisch Auf Göppingen, der GWD Minden besiegte Schlusslicht HSC Coburg 23:20 (12:7). Magdeburg bleibt damit Siebter, Minden verbessert sich von Rang 14 auf elf.

(sid)
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