Sieg über Tschechien Revanche geglückt: Handballer wahren EM-Chance

Hale/Westfalen · Die deutschen Handballer haben in der EM-Qualifikation einen wichtigen Sieg eingefahren. Die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger bezwang Tschechien mit 28:23.

Handball, EM-Quali 2013: Deutschland - Tschechien
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Die deutschen Handballer haben die Scharte von Brünn ausgewetzt und ihre Ausgangssituation in der EM-Qualifikation erheblich verbessert. In Halle/Westfalen bezwang die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger Tschechien mit 28:23 (15:12) und revanchierte sich für die bittere Hinspielpleite (22:24) am Donnerstag.

"Wir waren in vielen Bereichen besser als im Hinspiel. Vor allem hatten wir nicht so viele Schwankungen in unserem Spiel. Und unser Rückraum hat deutlich effektiver gespielt", sagte Heuberger. Durch den Sieg könnte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) trotz bereits zweier Niederlagen mit einem blauen Auge davon kommen. Denn sollte Deutschland die ausstehenden Begegnungen in Montenegro (12. Juni) und gegen Israel (15. Juni) für sich entscheiden, wäre das Ticket für die Endrunde 2014 in Dänemark garantiert.

Sprung auf Plat zwei geglückt

Mit dem Erfolg vor 9500 Zuschauern in Halle gelang der Heuberger-Sieben wegen der besseren Tordifferenz im direkten Vergleich mit den Tschechen auch der Sprung auf den zweiten Platz. Mit 4:4-Punkten liegt Deutschland hinter Montenegro (6:2), Schlusslicht bleibt Israel (2:6). Nur die ersten beiden Mannschaften der Vierer-Gruppe und der punktbeste Tabellendritte sind bei der EM im kommenden Jahr (14. bis 26. Januar) dabei.

Bester Werfer für die deutsche Mannschaft, die anders als im Hinspiel nach einer starken ersten Halbzeit nicht einbrach, waren Steffen Weinhold und Sven-Sören Christopherson mit jeweils sechs Treffern. Obwohl Deutschland den früheren Welthandballer Filip Jicha diesmal deutlich besser im Griff hatte, war das Rückraum-Ass des THW Kiel mit acht Toren erneut der überragende Mann der Gäste.

Wie schon im Hinspiel in Brünn war Heuberger mit einigen Personalsorgen in die "Alles-oder-nichts"-Partie gegangen. Trotz der kurzfristigen Absage von Kapitän und Abwehrchef Oliver Roggisch (Innenbandanriss im Knie) vertraute der Bundestrainer jenem Kader, der bei der WM im Januar in Spanien überraschend den fünften Platz erreicht hatte. Anstatt die Flensburger Rückraumspieler Holger Glandorf und Lars Kaufmann zurück ins Team zu holen, blieb er seiner Linie treu und nominierte den 21-Jährigen Christian Dissinger.

Schlechter Start für DHB-Team

Der Auftakt für die vor allem zu Beginn sichtlich nervöse deutsche Mannschaft verlief wenig verheißungsvoll. Spielmacher Michael Haaß kassierte gleich zu Beginn eine Zeitstrafe, auch wegen vermeidbaren Fehlern in der Offensive führten die Tschechen nach knapp sechs Minuten bereits mit 5:1.

Angepeitscht von den Zuschauern kämpfte sich der WM-Fünfte zurück und ging in der 13. Minute erstmals in Führung (7:6). "Wir hatten einen schlechten Start, die Zeitstrafe hat uns das Leben schwer gemacht. Aber wir haben kühlen Kopf bewahrt und am Ende sicher gewonnen", sagte Heuberger.

Nach der nervösen Anfangsphase entwickelte sich eine von Spannung geprägte Partie, in der es die Gastgeber verpassten, aus den zahlreichen Ballgewinnen Kapital zu schlagen und davonzuziehen. Erst mit einem Zwischenspurt kurz vor dem Seitenwechsel setzte sich Deutschland mit vier Toren (15:11) ab.

Heubergers Mannschaft blieb auch über weite Strecken der zweiten Halbzeit trotz des komfortablen Vorsprungs konzentriert und führte zwischenzeitlich sogar mit sechs Toren (21:15). Tschechien vertraute daraufhin einzig auf die individuelle Klasse von Jicha, der aus dem Rückraum aber nicht an seine Glanzleistung vom Donnerstag herankam und die verdiente Niederlage seiner Mannschaft auch deshalb nicht verhinderte.

(sid/can)
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