Champions League Kiels Handballer reif für den vierten Streich

Köln · Der deutsche Handball-Rekordmeister trifft im Halbfinale der Champions League auf Ungarns Topteam MKB Veszprem.

THW Kiel zieht ins Final Four der Champions League ein
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THW Kiel zieht ins Final Four der Champions League ein

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Albtraum-Los vermieden, Traumfinale im Visier: Der deutsche Handball-Meister THW Kiel kann beim Endrundenturnier Final4 frühestens im Endspiel der Champions League auf Rekordsieger FC Barcelona treffen. Im Halbfinale spielen die Kieler am 30. Mai in der Kölner Lanxess-Arena wie im Vorjahr gegen MKB Veszprem aus Ungarn. Spaniens Abonnement-Meister Barcelona kämpft gegen KS Vive Tauron Kielce aus Polen um den Einzug ins Finale am 31. Mai. "Jetzt geht es ums Ganze", sagte THW-Kapitän Filip Jicha.

"Das ist ein gutes Los", befand der Kieler Manager Thorsten Storm nach der Auslosung in Köln, bei der Kölns Bürgermeister Jürgen Roters die Paarungen ermittelte. An Veszprem hat Bundesliga-Spitzenreiter Kiel gute Erinnerungen: Vor Jahresfrist setzte sich das Team von Trainer Alfred Gislason im Halbfinale mit 29:26 durch. Zudem gab es vor zwei Jahren zwei knappe Viertelfinal-Erfolge.

"Diese Serie wollen wir fortsetzen", sagte Storm. Er hofft darauf, dass der THW in Köln Heimvorteil hat: "Wir sind der einzige deutsche Club beim Finalturnier. Ich hoffe, dass alle deutschen Fans hinter uns stehen." "Unsere Mannschaft steht zurecht im Final Four. Und jetzt fahren wir natürlich nach Köln, um noch mehr zu erreichen - am besten gewinnen", ergänzte Storm, der in der vergangenen Saison noch beim Bundesliga-Rivalen Rhein-Neckar Löwen gearbeitet hatte. Die Unterstützung der Bundesliga haben die Kieler sicher. "Die HBL drückt den Kielern die Daumen", sagte Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann. Er glaubt: "Die Kieler haben alle Chancen, das Turnier zu gewinnen."

Dennoch sieht THW-Trainer Gislason seine Mannschaft nicht als Favoriten an: "Diese Rolle hat dieses Jahr ganz klar Barcelona." 2002 hat der Isländer als Trainer des SC Magdeburg den ungarischen Vertreter Veszprem bereits in einem Finale der Königsklasse geschlagen. Vor dem Gegner hat er Respekt: "Veszprem hat eine sehr eingespielte und erfahrene Mannschaft, die sich in dieser Saison weiter entwickelt hat."

Im Kader der Ungarn stehen in Christian Zeitz und Momir Ilic zwei ehemalige Kieler Profis. Nach dieser Saison wird auch Spielmacher Aron Palmarsson in die Stadt nahe des Plattensees wechseln. Veszprems Manager Csaba Hajnal war mit der Auslosung nicht glücklich: "Wir hatten eigentlich einen anderen Traum und hofften auf ein Halbfinale gegen Kielce. Kiel hat in Köln ein Heimspiel, das wird richtig schwer."

Erstmals stehen vier Klubs aus vier Ländern in der Endrunde. Und es sind die derzeit besten Mannschaften der Welt. "Da wird die Tagesform letztendlich entscheiden", sagt Kiels Manager Storm vor den vier Duellen, in den Weltstars für spannenden und attraktiven Handball sorgen werden.

Gestern wurde zudem der Vertrag zwischen dem Europäischen Handballverband (EHF), der Stadt Köln und der Arena über den Verbleib des Turniers bis 2020 unterzeichnet. Bislang gab es in Köln vier deutsche Siege: Neben Kiel (2010 bei der Premiere, 2012) gewannen der HSV Hamburg (2013) und die SG Flensburg-Handewitt (2014), die im Achtelfinale an Kiel scheiterte, die Trophäe. Einzig Barcelona gelang es 2011, diese deutsche Serie zu unterbrechen. Die Arena wird wieder an beiden Tagen mit 20 000 Zuschauern ausverkauft sein. Tickets im freien Verkauf gibt es nicht mehr.

(dpa)
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