Insolventer Handball-Klub HSV Hamburg zieht sich wohl aus der Bundesliga zurück

Nach dem Lizenzentzug steht der insolvente Handball-Klub HSV Hamburg vor der Einstellung des Spielbetriebes. Insolvenzverwalter Gideon Böhm will voraussichtlich am Montag oder Dienstag seine Entscheidung bekannt geben, ob der gefallene deutsche Meister von 2011 und Champions-League-Sieger von 2013 die Saison in der Bundesliga zu Ende spielt oder nicht.

Fragen und Antworten zur Insolvenz des HSV Hamburg
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Foto: dpa

Alles deutet derzeit darauf hin, dass sich die zahlungsunfähigen Hanseaten mit sofortiger Wirkung zurückziehen. In diesem Fall würden alle Ergebnisse der Hamburger annulliert.

Immer mehr Spieler verlassen den HSV. In Ex-Nationalspieler Matthias Flohr (Skjern Handbold) hatte am Samstag der siebte Profi seinen Abschied von der Elbe erklärt. "Es war eine turbulente Zeit, aber jetzt bin ich froh, mich wieder nur noch auf Handball konzentrieren zu können", sagte der 33-Jährige, der seit 2004 in Hamburg unter Vertrag stand. Zuvor suchten sich unter anderem auch Ex-Nationalspieler Adrian Pfahl (FA Göppingen) und Ex-Nationaltorhüter Johannes Bitter (TVB Stuttgart) neue Arbeitgeber.

Theoretisch könnte der HSV trotz des Lizenzentzugs die Bundesligasaison noch zu Ende spielen, dies gilt aber als nahezu ausgeschlossen. Schon nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 15. Januar hatte Böhm gesagt, den Spielbetrieb "in Kürze" einstellen zu müssen.

Zudem berichtete das Hamburger Abendblatt, die Hanseaten werden keine Beschwerde gegen den Lizenzentzug einreichen. Dagegen droht dem Klub weiterer juristischer Ärger: Der Ligaverband HBL und zahlreiche Konkurrenten planen nach den Lizenz-Mauscheleien der Hamburger, gegen den Verein zu klagen.

(sid)
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