Krisen-Klub HSV-Handballer gewinnen erstes Spiel nach Insolvenzantrag
Hamburg · Der finanziell schwer angeschlagene ehemalige Handballmeister HSV Hamburg bleibt zumindest sportlich in der Spur. Vier Tage nachdem die Norddeutschen einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Hamburg gestellt hatten, feierten sie ein souveränes 27:22 (11:8) gegen den SC Magdeburg.
Vor der Saisonrekordkulisse von 9196 Zuschauern war Hans Lindberg mit zwölf Toren herausragender Akteur. Beim SCM kam Michael Damgaard auf fünf Tore.
Der Krisen-Klub HSV hatte den Insolvenzantrag am Mittwoch gestellt, kämpft aber weiter ums Überleben. Im Etat klafft eine Millionen-Lücke, die Spieler warten auf ihre Gehälter, die Gläubiger üben Druck aus und das Amtsgericht Hamburg übernimmt die Kontrolle über die Bücher - doch der Spielbetrieb soll so lange wie irgendwie möglich aufrecht erhalten werden.
"Wer den Handball auf Erstliganiveau für die Sportstadt Hamburg erhalten möchte, muss jetzt helfen", sagte Insolvenzverwalter Gideon Böhm: "Wir haben die realistische Chance, ein tragfähiges Sanierungskonzept vorlegen zu können." Zumindest die Fans erhörten den Appell, bereits im Vorverkauf waren 8600 Tickets abgesetzt worden.