Pleite gegen Dänemark Handballerinnen scheitern im Achtelfinale der Heim-WM

Magdeburg · Die deutschen Handballerinnen sind bei der Heim-WM im Achtelfinale gescheitert. Die Angriffsleistung beim 17:21 (7:11) gegen Dänemark war desolat.

Handball-WM 2017 der Frauen: Deutschland verliert gegen Dänemark
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DHB-Team scheitert an Dänemark

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Foto: dpa, kdg

Michael Biegler ließ sich auf seine Bank fallen, seine Ladies standen mit Tränen in den Augen fassungslos auf dem Feld: Nach dem krachenden Achtelfinal-Aus bei der Heim-WM herrschten bei den deutschen Handballerinnen und ihrem Trainer Frust und Enttäuschung.

Nach einer desolaten Angriffsleistung beim 17:21 (7:11) gegen den EM-Vierten Dänemark ist der Medaillentraum frühzeitig geplatzt. Die letzte WM-Medaille hat die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) vor zehn Jahren mit Bronze gewonnen.

"Wir sind natürlich riesig enttäuscht. Wir machen einfach zu viele Fehler. Wir sind an uns selbst gescheitert. Wir werden ein bisschen brauchen, um das zu verarbeiten", sagte Spielführerin Anna Loerper.

Rückraumspielerin Xenia Smits konnte die zweite Turnierniederlage auch mit ihren sechs Toren nicht verhindern. Für Biegler war es das letzte Spiel als DHB-Coach. Der 56-Jährige wechselt zum Männer-Bundesligisten SC DHfK Leipzig, der Niederländer Henk Groener übernimmt am 1. Januar das deutsche Team.

"Jetzt fängt die ganze WM von vorne an", hatte Biegler vor dem K.o.-Spiel erklärt. Im Gegensatz zum desaströsen Auftritt im abschließenden Gruppenspiel gegen Vize-Weltmeister Niederlande (23:31) begannen seine Ladies vor 4133 Zuschauern in Magdeburg auch wesentlich konzentrierter und führten nach 13 Minuten mit 5:4.

Doch Mitte der ersten Halbzeit kam ein Bruch ins deutsche Spiel. Immer wieder scheiterten die gehemmt wirkenden Gastgeberinnen an der überragenden Torhüterin Sandra Toft, technische Fehler führten zudem immer wieder zu Ballverlusten und luden den dreimaligen Olympiasieger zu einfachen Toren ein. Bei zwei 6:4-Überzahlsituationen blieb die DHB-Auswahl ohne eigenen Treffer, Svenja Huber und Loerper scheiterten zudem per Siebenmeter.

Trotz einer starken Torfrau Clara Woltering und einer ordentlichen Abwehrleistung lag der EM-Sechste angesichts seiner Offensivschwäche nach 21 Minuten mit 5:8 zurück. Biegler versuchte, in einer Auszeit beruhigend auf seine Ladies einzuwirken, dennoch ging es mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Pause.

Das deutsche Spiel blieb auch nach dem Wechsel fehlerhaft und zu leicht auszurechnen. Da half auch die lautstarke Unterstützung des Publikums nichts. Beim Stand von 9:14 (37.) nahm Biegler die nächste Auszeit. Lautstark redete der Bundestrainer auf seine Spielerinnen ein, er sprach die Defizite deutlich an. Doch nur Sekunden später vergab Lone Fischer auch den dritten deutschen Siebenmeter. Biegler ließ sich fassungslos auf die Bank fallen und vergrub das Gesicht in den Händen.

"Bei solchen Fehlern ist man einfach sprachlos", sagte der ehemalige Welthandballer und Sport1-Experte Daniel Stephan. Loerper verwandelte zwar den vierten Siebenmeter zum 10:14 (43.), für eine Aufholjagd fehlte aber die Qualität. Beste Chancen wurden reihenweise vergeben. Da konnte auch Woltering mit ihren zahlreichen Paraden nichts mehr retten. Schon Minuten vor dem Abpfiff hatten die ersten Spielerinnen Tränen in den Augen.

(sid)
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