Handball-EM Island schockt Schweden - Sigurdsson egalisiert Weltrekord

Split · Island hat die Handball-EM in Kroatien mit einem überraschenden Achtungserfolg eröffnet. Die Isländer setzten sich in Split mit 26:24 (15:8) gegen Rekord-Europameister Schweden durch. Islands Gudjon Valur Sigurdsson erzielte fünf Treffer und egalisierte damit den Weltrekord für Länderspieltore.

 Gudjon Valur Sigurdsson erzielte im EM-Spiel gegen Schweden fünf Tore.

Gudjon Valur Sigurdsson erzielte im EM-Spiel gegen Schweden fünf Tore.

Foto: rtr, ZUZ

Sigurdsson schraubte sein Länderspieltorkonto auf sagenhafte 1797. Kein anderer Spieler hat mehr Tore in Länderspielen erzielt.

Damit schloss Sigurdsson am Freitagabend zum Ungarn Peter Kovacs auf, der in den 1970er, 1980er und 1990er Jahren in 323 Partien 1797 Tore warf. Gegen Schweden absolvierte Sigurdsson sein 342. Länderspiel. Den Rekordtreffer landete der langjährige Bundesliga-Profi, der in Deutschland schon für den THW Kiel, VfL Gummersbach und TUSEM Essen spielte, mit seinem Tor zum 23:18.

Sein erstes Länderspiel bestritt Sigurdsson vor 19 Jahren, schon bei der EM 2000, die ebenfalls in Kroatien stattfand, war er dabei. In seiner glanzvollen Karriere gewann Sigurdsson Olympia-Silber und EM-Bronze. Auf Vereinsebene holte er die Champions League sowie den EHF-Pokal und wurde Bundesliga-Torschützenkönig. Seit 2012 ist er mit vier verschiedenen Klubs in drei Ländern ununterbrochen Meister geworden. Auch in der aktuellen Spielzeit führt Sigurdsson mit den Löwen die Bundesliga-Tabelle an. Sein Vertrag läuft noch bis 2019.

"Es würde mich nicht wundern, wenn er die 2000 auch noch voll macht", sagte der deutsche Nationalspieler Hendrik Pekeler kürzlich der Süddeutschen Zeitung. Pekeler spielt zusammen mit Sigurdsson bei den Löwen. "Wenn man den Begriff Musterprofi verwenden will, ist er dafür prädestiniert", sagte Pekeler.

Kroatien bezwingt Nachbar Serbien

Gastgeber Kroatien ist mit einem Prestige-Erfolg gestartet. Im hitzigen Duell mit Nachbar Serbien setzten sich die Kroaten am Freitagabend in Split deutlich mit 32:22 (14:9) durch. Luka Stepancic und Manuel Strlek erzielten jeweils sechs und damit die meisten Treffer für die Kroaten, die sich im eigenen Land den Titel zum Ziel gesetzt haben.
Der ehemalige Berliner Petar Nenadic war bester Serbe und warf ebenfalls sechs Tore. Die kroatischen Fans hatten vor der Partie die serbische Nationalhymne niedergepfiffen.

Im ersten Topspiel des Turniers wendete Weltmeister Frankreich eine Auftaktpleite gerade noch ab. Gegen Mitfavorit Norwegen gewann die Mannschaft von Trainer Didier Dinart dank eines späten Tores von Michael Guigou mit 32:31 (15:17). Bester Schütze seiner Mannschaft war Kentin Mahe von der SG Flensburg-Handewitt mit acht Toren. Für die Norweger war der Ex-Bundesliga-Profi Kent Robin Tönnesen mit sieben Toren am erfolgreichsten.

Österreich unterliegt Weißrussland

In Gruppe B mit Porec als Spielort kassierte Österreich gegen die Auswahl Weißrusslands eine knappe 26:27 (12:14)-Niederlage. Am Abend kommt es noch zur Neuauflage des letztjährigen WM-Endspiels zwischen Champion Frankreich und Norwegen.

Titelverteidiger Deutschland trifft bei seinem ersten Auftritt in Gruppe C am Samstag in Zagreb (17.15 Uhr/ZDF) auf Montenegro.

(old/dpa/sid)
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