Merkel empfängt Handball-Europameister Freche Jungs im Kanzleramt

Berlin/Düsseldorf · Die Handball-Europameister sorgten bei ihrem Besuch bei Angela Merkel für prächtige Stimmung.

Uwe Gensheimer imitiert Angela-Merkel-Raute
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Gensheimer imitiert Merkel-Raute

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Foto: dpa, mkx lof

Beim Gruppenbild mit der Bundeskanzlerin wollten eigentlich alle Handball-Nationalspieler die Merkel-Raute formen. Doch dann trauten sich nur Johannes Sellin und Uwe Gensheimer. "Da wurde ich von der Mannschaft ein bisschen im Stich gelassen", sagte Kapitän Gensheimer. Als er sich beim Selfie mit Angela Merkel ganz dicht neben die CDU-Politikerin drängte, rüffelte ihn die 61-Jährige im Scherz: "Nun seien Sie doch nicht so egoistisch."

Merkels Besuche bei den Fußball spielenden Profis sind ja nicht so selten. Dass Handballer von der Politik hofiert werden, kommt allerdings nicht allzu oft vor. Anfang Juni 2007, vier Monate nach dem WM-Triumph im eigenen Land, war das Team um Bundestrainer Heiner Brand im Kanzleramt. Nach einer von ihren Mitarbeitern veranstalteten Führung durch den Amtssitz (fiel diesmal wegen des engen Zeitplans der Spieler aus) hatte Merkel den Weltmeistern spontan ihr Arbeitszimmer gezeigt. Gestern blieb es während der 15 kurzweiligen Minuten beim Fototermin und bei der Übergabe eines von allen Spielern signierten Trikots mit der Nummer 1 und Merkels Namen.

Seit dem Wintermärchen 2007 machte das Nationalteam nicht nachhaltig auf sich aufmerksam. Mit dem EM-Triumph vor gut einem Monat in Polen sorgte die Auswahl von Bundestrainer Dagur Sigurdsson allerdings für eine der größten Überraschungen der EM-Geschichte. "Sie haben große Freude bereitet und eine Sportart, die sonst nicht so im Mittelpunkt steht, gut vertreten", lobte die Kanzlerin. Im Blick auf die Olympischen Spiele im August wünschte sie ein "glückliches Händchen".

Im Leistungssport gibt es kein Gestern. "Die Zeit der Träumereien ist vorbei. Jetzt muss unser Fokus ganz auf Rio ausgerichtet sein", betonte Torhüter Andreas Wolff, einer der Väter des jüngsten Erfolges. Seit Dienstag bereitet man sich in Berlin auf die ersten Länderspiele nach dem Triumph vor. Gegner am Freitag in Leipzig (18 Uhr/ARD) und am Sonntag in Berlin (15 Uhr/Sport1) ist Vizeweltmeister Katar, der bei der WM 2015 die DHB-Auswahl im Viertelfinale (24:26) ausschaltete. Zurück im Aufgebot sind Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki, Paul Drux und Silvio Heinevetter, die in Polen fehlten. Patrick Wiencek ist noch nicht fit. Dazu kommen die 18 EM-Fahrer. Aber nur 14 dürfen nach Rio. Bei der EM waren es zunächst 16. Kai Häfner und Julius Kühn rückten vor dem Halbfinale für die verletzten Steffen Weinhold und Christian Dissinger nach.

Für Trainer Sigurdsson ist das kein Problem. "Das ist mein Job. Für mich gibt es bei der Nominierung keine Trennung zwischen Europameistern und anderen. Nur die Leistung zählt", sagte der Isländer. Ehe die letzte Phase der Olympia-Vorbereitung beginnt, warten auf die Spieler noch rund 20 Partien. Die Duelle mit Katar sind der Auftakt.

(RP)
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