Gelungener Auftakt bei Handball-EM "Dafür gibt es acht von zehn Punkten"

Egal, wer durch die Mixed Zone kam und das deutsche Trikot trug – die Gesichter strahlten Zufriedenheit aus. Mit dem 32:19 (17:9)-Sieg gegen Montenegro schaffte das Team von Bundestrainer Christian Prokop den perfekten Start in die Handball-EM in Zagreb.

Handball-EM 2018: Deutschland siegt klar gegen Montenegro
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Deutschland siegt ohne Mühe gegen Montenegro

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Foto: rtr, MAT

Egal, wer durch die Mixed Zone kam und das deutsche Trikot trug — die Gesichter strahlten Zufriedenheit aus. Mit dem 32:19 (17:9)-Sieg gegen Montenegro schaffte das Team von Bundestrainer Christian Prokop den perfekten Start in die Handball-EM in Zagreb.

"Wir wollen das Ergebnis aber nicht überbewerten. Aber nach diesen 60 Minuten können wir entspannt nach vorne schauen. In der Abwehr hat der starke Andreas Wolff im Tor viele Fehler kompensiert gegen eine Mannschaft, die eine mittelmäßige Angriffsleistung gezeigt hat. Es ist noch Luft nach oben da. Das waren acht von zehn Punkte", betonte Bob Hanning, der bei Deutschen Handballbund für den Leistungssport zuständige Vizepräsident.

Mit einem 9:0-Lauf von 4:3 auf 13:3 sorgte der Titelverteidiger früh für klare Verhältnisse. Dies war die Chance für Prokop, allen Spielern das Gefühl geben zu können, in die EM einzusteigen. Dem einem mehr, dem anderen weniger - wie Steffen Fäth. Der Berliner kam in der Schlussphase, stand mit Unterbrechung insgesamt 1:13 Minuten auf dem Feld und erzielte dennoch einen Treffer. Den Hexenkessel, den man erwartet hatte, gab es nicht — die 15.500 Zuschauer fassende Arena kochte erst beim folgenden Duell zwischen Slowenien und Mazedonien, ein Vorgeschmack auf die Spiele der deutschen Handballer am Montag (Slowenien) und Mittwoch. Vielleicht 4000 verloren sich in der Arena, viele davon Fans der DHB-Auswahl.

"Plus 13, da setzt man schon mal ein Zeichen", sagte Paul Drux. Der Berliner war mit fünf Treffern erfolgreichster Werfer nach Kapitän Uwe Gensheimer, der fünf seiner neun Tore per Strafwurf erzielte. Von den 14 Feldspielern blieben nur Patrick Groetzki, Hendrik Pekeler (beide Rhein-Neckar Löwen) sowie Bastian Roscheck und Maximilian Janke, der 15 Sekunden vor Schluss nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte sah, ohne Treffer, wobei die beiden Leipziger nicht einmal auf das gegnerische Tore warfen.

Die DHB-Auswahl war auf den Punkt da. Auf den USB-Sticks und beim Videostudium sah der Gegner, der in Torhüter Nebojsa Simic (Melsungen) und Rückraumstar Vuko Borozan (Champions-League-Sieger Vardar Skopje) auf zwei wichtige Spieler wegen Verletzungen verzichten musste, stärker aus. "Wir hatten uns auf ein engeres Spiel eingestellt", sagte Patrick Groetzki.

Doch gegen die bewegliche, aggressive deutsche Abwehr blieben viele Angriffe erfolglos. Der Versuch, mit einer offensiven Defensive die deutschen Profis zu verunsichern, gelang nicht wirklich.

Der Rechtsaußen Groetzki sorgte auch für eine der spektakulärsten Szenen. Als Andreas Wolff aus taktischen Gründen das Tor zugunsten eines weiteren Feldspielers verlassen hatte und ein deutscher Angriff verpuffte, hechtete Groetzki in den eigenen Kreis und wehrte den von Torwart Rade Mijatovic übers ganze Spielfeld geworfenen Ball mit einer Flugparade ab.

"Es war gut, dass wir im Angriff die Disziplin gewahrt und damit unser Niveau gehalten haben", sagte Bundestrainer Prokop, der mit seinem Debüt bei einer EM zufrieden sein durfte. "Wir haben sie nicht wieder ins Spiel kommen lassen", sagte Rückraumspieler Drux. Allen war aber bewusst: Das war der erste Schritt auf dem Weg zur angestrebten Titelverteidigung — und wohl auch der leichteste. Der wurde allerdings sehr überzeugend zurückgelegt.

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