Handball-EM Deutschland macht Appetit auf mehr

Meinung | Breslau · Dagur Sigurdsson vergleicht seine Mannschaft gerne mit einem Vulkan, bei dem niemand weiß, wann er ausbricht. Die bei der EM in Polen bislang gezeigten Aktivitäten jedenfalls lassen aufhorchen und sorgen für Aufmerksamkeit. Die Spieler um Kapitän Steffen Weinhold treten abgeklärt und konzentriert auf, obwohl sie die jüngste Mannschaft des Turniers sind.

Handball-EM 2016: Deutschland - Slowenien
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Deutschland schlägt Slowenien und zieht in die Hauptrunde ein

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Foto: dpa, dw ss

Ob beim Nerven strapazierenden 27:26 gegen Schweden oder gestern gegen die Slowenen - Rückstände bringen dieses Team, das sich bislang auf einen starken Andreas Wolff im Tor verlassen konnte, nicht aus der Ruhe. In der Abwehr, die einen Gegner mürbe machen und ihm die Lust am Spiel nehmen kann, hat sich die DHB-Auswahl gesteigert. Dies ist ein wichtiger Grund für das Erreichen des ersten Etappenziels.

Platz eins oder zwei nach den nun folgenden drei Hauptrundenspielen ist keine Utopie. Dass dies so ist, liegt an der Bereitschaft, in der Abwehr dem Nebenmann zu helfen sowie an der lange nicht mehr vorhandenen Qualität und Wurfkraft im Rückraum.

Seine Mannschaft sei hungrig, sagte Sigurdsson. Und sie macht Appetit auf mehr. Handball wird wieder wahrgenommen, und das nicht nur in Hochburgen wie Kiel und Flensburg. Dass die deutsche Auswahl bisher so überzeugte, obwohl vier Spieler fehlen, die bei der WM 2015 zur Stamm-Sieben zählten, lässt die Zukunft noch rosiger erscheinen.

(RP)
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