Mit Gruppensieg in den Urlaub Handballer wollen sich nach Mammut-Saison belohnen

Nach einer kräftezehrenden Saison müssen die Nationalspieler noch zwei Mal in der EM-Qualifikation ran. In Portugal winkt der Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop am Mittwoch der vorzeitige Gruppensieg.

Das ist Christian Prokop
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Foto: dpa, frg nic

Den Atlantik vor Augen, den Urlaub in Reichweite - doch die deutschen Handballer müssen sich nach einer kräftezehrenden Saison mit bis zu 75 Pflichtspielen in nur zehn Monaten noch ein letztes Mal aufraffen. Was mit Olympia-Bronze in Rio begann, soll mit dem Gruppensieg in der EM-Qualifikation enden.

"Es wird eine große Willensleistung, die wir bringen müssen", sagte Bundestrainer Christian Prokop vor dem Quali-Endspurt mit den Spielen beim Gruppenzweiten Portugal am Mittwoch (20.30 Uhr/Sport1) und vier Tage später in Bremen gegen die Schweiz: "Aber die Mannschaft ist sehr ehrgeizig und will sich mit zwei Erfolgserlebnissen in den wohlverdienten Urlaub verabschieden."

Im portugiesischem Gondomar, nur 15 Kilometer von den malerischen Stadtstränden Portos entfernt, winkt dem Europameister vorzeitig Platz eins in der Gruppe. Schon ein Remis bei den überraschend starken Iberern (5:3 Punkte) reicht Kapitän Uwe Gensheimer und Co., um sich nach der bereits gesicherten Endrunden-Teilnahme eine optimale Ausgangsposition für die EM-Auslosung am 23. Juni zu verschaffen.

"Bei uns im Lehrgang herrscht noch keine Urlaubsstimmung", versicherte Prokop, der die Sommerpause unbedingt mit zwei Siegen einläuten will. Eine "Muss-Veranstaltung" seien die beiden Länderspiele für ihn und seine Mannschaft aber keinesfalls. "Es ist nach wie vor eine Ehre, für sein Land zu spielen", sagte Prokop.

Für den Bundestrainer beginnt mit dem Spiel gegen die Portugiesen ("körperlich unglaublich stark", "viel Qualität in Angriff") eine neue Zeitrechnung. Nach dem letzten Bundesliga-Spieltag am vergangenen Wochenende ist seine Doppelfunktion als Coach des SC DHfK Leipzig passé, Prokop kann sich nun voll und ganz auf seinen Job beim Deutschen Handballbund konzentrieren. "Ich glaube nicht, das 'nur DHB' zu wenig wird. Wenn man beiden Sachen 100 Prozent gerecht werden will, geht das maximal über diesen kurzen Zeitraum - das habe ich gemerkt", sagte der 38-Jährige.

Bis auf den verletzten Paul Drux, der sich am Montag mit einem Meniskusriss im rechten Knie abmeldete und sechs Wochen ausfallen wird, reiste das deutsche Team am Dienstag in geplanter Besetzung in den Nordwesten Portugals. Nicht dabei sind die angeschlagenen Steffen Weinhold, Steffen Fäth und Abwehrchef Finn Lemke, auf die Prokop von vornherein verzichtete.

Für die Partie gegen die Schweiz wird der Kader dann noch einmal auf vier Positionen verändert. Für Gensheimer, Patrick Groetzki, Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek beginnt am Donnerstag der lang ersehnte Urlaub, dafür rücken Marcel Schiller, Tim Suton, Tim Hornke und Erik Schmidt in das 16 Spieler umfassende Aufgebot.

Dann, so die Rechnung der DHB-Verantwortlichen, soll der Gruppensieg aber schon unter Dach und Fach sein.

(sid)
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